Aaronic Order. Eine 1945 von Maurice Lerrie Glendenning in Utah gegründete Abspaltung der Mormonen (Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints), die auch die Reinkarnation lehrt. Ihr Hauptquartier ist in Salt Lake City.
Abbey, Fall. Eine Frau (Leeks Pseudonym: Abbey) in Orlando (Florida) erinnerte sich unter Hypnos durch Wilfried N. Sisk an vier Präinkarnationen. Darunter befanden sich ein blindes Mädchen, ein nahöstlicher Schafhirte (er starb 17jährig) und eine junge Frau namens Abigail Wright in Birmingham, die kurz nach ihrem Mann an einer Seuche erkrankte, worauf beide (um 1910) starben.
Quelle: Langley
Abdullah Dogru, Fall. Seit früher Kindheit erzählte der 1965 geborene Türke Abdullah Dogru von seinem Vorleben als Nevfel Dommez aus dem Dorf Cilli, der im Alter von 15 Jahren durch einen Gewehr-Unfall einen tödlichen Bauchschuß erlitt (was verifiziert werden konnte). Der Junge hatte seit seiner Geburt ein Muttermal am Bauch, das einer Schußnarbe ähnelte.
Quelle: Ravignant
Abravanel, Yishaq (1437-1508), jüdischer philosophischer Schriftsteller, der die Seelenwanderungslehre verteidigte.
Abu Faray, Fall. Der Libanese Najib Abu Faray (1897-) identifizierte im Alter von 20 Jahren das einige hundert Kilometer von seinem Wohnort entfernte Dorf und Haus seines Vorlebens als Mansour Atrash (†1897 bei einem Angriff). Er fand auch das Geld wieder, das dieser damals in einer Mauernische versteckt hatte.
Quelle: Muller
Adnan Kelleçi, Fall. Ein in Adana geborener Türke dieses Namens erinnerte sich an ein Vorleben als ein türkischer Soldat, der in Korea fiel.
Quelle: Stevenson
Age-Regression. Eine hypnotische Technik, bei der der Versuchsperson ein früheres Lebensalter als das gegenwärtig tatsächliche suggeriert wird. Dabei kommt es zu einem Nacherleben früherer Lebenssituationen und auch physiologische Charakteristika der jeweiligen Altersstufen lassen sich vielfach beobachten (z. B. der für Babies typische Babinski-Reflex bei Stimulation der Fußsohle oder der Moro-Reflex. Ähnliches gilt für Pulsfrequenz, Augenkoordination etc.) Besonders bemerkenswert ist die als Folge der Age-Regression auftretende Hypermnesie (das gesteigerte Erinnerungsvermögen) bezüglich Begebenheiten, die dabei vergegenwärtigt werden. (Ein Beispiel dafür ist die selbstverständliche Kenntnis des Wochentags des soeben neu erlebten 7. Geburtstags.) Führt man die Versuchspersonen hypnotisch in frühere Jahrhunderte zurück, so treten oft spontane Erinnerungen an apparente frühere Inkarnationen auf, die sich unter Umständen überprüfen lassen. Da jedoch jede Überprüfung zusätzliche, auch anderen Menschen zugängliche Informationsquellen erfordert, an deren Übereinstimmung mit dem Erinnerungsmaterial die Richtigkeit desselben bestimmt wird, so können diese Quellen als Ursprung der Kenntnisse der Versuchspersonen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden (insbesondere nicht, wenn auch die Möglichkeit der außersinnlichen Wahrnehmung mit in Betracht gezogen wird). Somit sind hypnotische Regressionen zwar wichtige Indizien für die Realität der Reinkarnation, sie können aber nicht als Beweise gelten.
Aggie, Fall. Graham Huxtable beschrieb bei einer hypnotischen Regression durch Arnall Bloxham ein Vorleben als Matrose (gunner's mate) auf einem englischen Kriegsschiff (unter einem Kapitän, der Pierce oder ähnlich hieß), auf dem ihm im Kampf mit den Franzosen vor Calais ein Bein weggeschossen wurde. Den Namen des Schiffes gab er als Aggie* an (vielleicht hieß es in Wirklichkeit Agamemnon). Den historischen Details nach zu schließen könnte das Ereignis zur Zeit der Napoléonischen Kriege stattgefunden haben, wie Jeffrey Iversons Recherchen ergaben.
Quellen: Andreas, Currie, Delacour, Gossler, Iverson, Ward, Wilson, Walker
* Delacour nennt das Schiff fälschlich Aigre und bezeichnet die Versuchsperson als Kameramann des Fernsehens.
Ahmed, Fall. Der Türke Ahmed (1962-) wies neun Birthmarks auf (Narben auf Brust und Hals). Nachforschungen des Parapsychologen Resat Bayer nach einem durch neun Schüsse getöteten Mordopfer führten auf einen Mann namens Mustafa († um 1955) in Adana, dessen Skelett bei der Exhumierung genau die entsprechenden Verletzungen zeigte. Bei einem Besuch in Adana identifizierte Ahmed Verwandte Mustafas als seine ehemaligen.
Quellen: Berendt, Passian
A kya Qutug^tu. Der Großlama von sKu 'bum* (in A mdo), der als Reinkarnation von Klu 'bum dge (des Vaters von bTsong kha pa, des Begründers der gelben Kirche) gilt. Er lebte im 14. Jahrhundert in sKu 'bum (mongolisch: Gumbum). Zu seinen Wiederverkörperungen zählen Shes rab bZang po (lebte 1687) und Blo bzang bsTan rgyam (18. Jahrhundert). Eine weitere starb 1912. Auch bTsong kha pas Mutter Shing bza a chos soll später einmal als Mönch in sKu 'bum gelebt haben.
* orthographische Variante: sKu' 'bum.
Alan Gamble, Fall. Der Tsimshian-Indianer Alan Gamble wurde am 5.2.1945 in Harley Bay (British Columbia, Kanada) geboren. Auf der Basis eines Traumes und zweier Birthmarks galt er als Reinkarnation seines Verwandten Walter Wilson, der am 18.2.1942 nach einem Gewehr-Unfall auf See im Spital von Prince Rupert starb. Alan machte nur wenige Aussagen über Walters Leben, aber genug um das Gerücht zu beseitigen, daß Walters Freund, mit dem er unterwegs war, an dessen Tod Mitschuld trägt. Die beiden Birthmarks entsprechen der Ein- und Austrittswunde der Gewehrkugel auf der linken Hand.
Quelle: Stevenson
'Alawî. Eine nach 'Alî, dem Schwiegersohn Muhammads, benannte shî'itische Sekte. Von den in der Süd-Türkei lebenden arabisch-sprechenden 'Alawî glauben viele an Reinkarnation (z. T. auch an tierische Wiederverkörperungen). Die Seelenwanderungslehre der 'Alawî ist wenig elaboriert. Fast immer wird eine sofortige Wiedergeburt des Verstorbenen ohne Wechsel des Geschlechts gelehrt, wobei die Inkarnationeskette erst mit dem Jüngsten Gericht endet. Mitunter treten auch karma-ähnliche Ideen auf. Die Sekte der 'Alawî wird oft fälschlich mit jener der Nusayrî gleichgesetzt.
Albigenser. Unspezifische Bezeichnung für verschiedene mittelalterliche Häretiker Südfrankreichs, insbesondere aber für die Katharer. Der Name geht auf die Stadt Albi zurück.
Albo, Yoseph (1380-1445), spanisch-jüdischer Religionsphilosoph und Gegner der Seelenwanderungslehre, die er in seinem Sepher ha-'Iqqarim (4,29) kritisierte.
Alexander Ainscough, Fall. Der britische Offizier Alexander Ainscough aus Walssey hatte 1918 in Rouen eine spontane Erinnerung an eine Szene, in der er am gleichen Ort 1431 als einer der Soldaten Jeanne d'Arc zur Hinrichtung begleitete.
Quellen: Delacour, Schmidt
Alexandrina, Fall. Am 15.3.1910 starb in Palermo die 5jährige Alexandrina* Samona an Meningitis. Drei Tage danach hatte ihre Mutter einen Ankündigungstraum bezüglich ihrer Wiederkehr, der sich nach weiteren drei Tagen wiederholte. Allerdings war sie nach ärztlicher Ansicht infolge einer Operation keiner weiteren Schwangerschaft mehr fähig. In einer spiritistischen Botschaft behauptete die Verstorbene (die von ihrer Tante Jeanne begleitet wurde), sie sei ihrer Mutter im Traum erschienen und auch für die Poltergeist-Effekte verantwortlich, die kurz darauf aufgetreten waren. Ihre Reinkarnation kündigte sie noch für die Zeit vor Weihnachten an. In einer weiteren Séance am 4. Mai berichtete sie auch von der Existenz einer künftigen Zwillingsschwester. Am 22. November wurden Marie-Pace und ein Alexandrina ähnelndes Baby geboren, das ebenfalls Alexandrina genannt wurde. Diese erinnerte sich später an verschiedene Details aus dem Leben ihrer Vorgängerin (z. B. an einen Besuch in Monreale).
Quellen: Allgeier, Brenner, Cockburn, Delacour, Delanne, Greenhouse, Head, Leggett, Lauritsen, Schmidt, Shepard, Stevenson, Wilson, Walker
* abweichende Angabe bei Schmidt: Alexandrine.
Alfred, Fall. Am 8. Oktober 1896 fand in Lyon eine Séance der Gruppe Nazareth mit dem Medium Mme Vernay statt. Dabei trat der Geist eines in der Schlacht von Reichshoffen getöteten Soldaten auf, der seinen Bruder Alfred suchte. Es stellte sich heraus, daß dieser in derselben Schlacht durch einen Schuß in die Stirne ebenfalls getötet worden war. Anschließend meldete sich die Mutter der beiden und kündete eine Wiedergeburt Alfreds als Tochter des Magnetiseurs G. Toupet an, in dessen Wohnung die Séance stattfand und dessen Frau sich gerade in den Wehen befand. Am darauffolgenden Morgen wurde Emilie geboren, die ein Birthmark in der Mitte der Stirne aufwies. Sie fürchtete sich vor dem (imitierten) Geräusch einer Kavallerie-Trompete und hatte eine ungewöhnliche Beziehung zu Pferden.
Quelle: Delanne
Ali Kathat, indischer Fall (solved case). Sowohl Ali als auch seine behauptete Präinkarnation (beide männlich) waren Albinos; wenigstens einer von beiden war Moslem.
Quelle: Mills
Ali Ugurlu*, Fall eines Türken mit mehreren Birthmarks am Unterleib, die Stichwunden ähneln. Er erinnert sich, in seinem Vorleben bei einem Streit mit einem anderen Mann von diesem durch mehrere Stiche in den Unterleib getötet worden zu sein.
Quelle: Stevenson
* Der Bogen über dem g ist hier nicht darstellbar.
Alice Robertson (Pseudonym), Fall eines amerikanischen Mädchens mit wiederholten Alpträumen. Ein späteres Déjà vu Erlebnis in Darjeeling (Indien) deutet darauf hin, daß diese Träume Erdrutschkatastrophen zum Inhalt hatten, die dort zwischen 1890 und 1920 öfter auftraten.
Quelle: Stevenson
Alternativtheorien. Andere Erklärungen für Reinkarnationsfälle als Reinkarnation selbst. Zu diesen zählen → Betrug, → Kryptomnesie,→ Paramnesie, Orientierung an einem → Modell-Fall, → außersinnliche Wahrnehmung und → Besessenheit.
Amélie, Fall. Die in Fulda lebende Gräfin Amélie erschien 1869 während einer Astralexkursion bei einer Séance ihres Cousins Prinz Emile* de Sayn Wittgenstein und erzählte ihm von ihrem Vorleben zur Zeit des Königs Louis XIV., sowie von ihrer Gewohnheit, im Schlaf in ihrer damaligen Kirche (und Gestalt) zu spuken, was sie auch vor ihrer Reinkarnation schon getan hätte.
Quellen: Delanne, Muller
* abweichende Namensform: Emil
American girl, Fall. Eine bekannte (aber anonym gebliebene) Amerikanerin benutzte als Kind eine unbekannte Sprache, die sie durch die Bemühungen eines Therapeuten wieder vergaß. Erst im Alter von 45 Jahren hörte sie sie in Ägypten wieder (es war ein arabischer Dialekt) und verstand sie sogleich.
Quellen: Muller, Schmidt
Amitha Herath, Fall. Am 27.1.1970 wurde Amitha in Galgamuwa (Ceylon) geboren. Im Alter von noch nicht 2 Jahren äußerte sie Erinnerungen an ein Vorleben im 7 km entfernten Nithalawa, wo sie im Garten von einer Kobra in den Fuß gebissen wurde und starb. An dieser Stelle hatte Amitha ein Birthmark. Die beiden betroffenen Familien kannten einander flüchtig. und so ließ sich unschwer verifizieren, daß im Mai 1968 ein Mädchen namens Muthumenike in der beschriebenen Weise starb. Das Birthmark entspricht der Bißstelle gemäß der Erinnerung von Muthumenikes Familie, widerspricht aber der (erst 18 Tage nach dem Tod) ausgestellten Sterbe-Urkunde.
Quelle: Stevenson
Amnesie (Gedächtnisverlust). Das bei den meisten Menschen verbreitete Fehlen von Erinnerungen an frühere Inkarnationen wird im Rahmen der Reinkarnationslehre im Sinne einer Reinkarnationsamnesie interpretiert. Nimmt man an, daß der Vorgang der Amnesie die betroffenen Informationen nicht auslöscht, sondern lediglich in unbewußte Bereiche der Psyche zurückdrängt, so wird die Möglichkeit spontaner oder hypnotischer Rückerinnerungen dadurch nicht beseitigt.
Ampan Petcherat, Fall. Im März 1954 wurde Ampan Petcherat in Song Klong (Thailand) geboren. Sie äußerte schon ab dem 2. Lebensjahr Erinnerungen an ein Vorleben als Chuey Puang Pei (1946-1950) in Klong Bang Chag, der (laut Ampans Bericht nach einem Schlangenbiß) im Alter von vier Jahren ertrunken war. Als Kind zeigte das Mädchen verschiedene maskuline Züge. 1961 erkannte sie spontan ihre frühere Tante Joy Ruang Gun. Ian Stevenson und Francis Story begannen 1966 mit der Untersuchung des Falles.
Quelle: Stevenson
Amy, Fall der um 1964 geborenen Beaver-Indianerin Amy La Poussec (Pseudonym), die im Alter von 4 Jahren unvermittelt Haßgefühle gegen einen Mann namens Frank Alta äußerte, dem sie nie begegnet war, weil er seit Jahren in einem anderen Reservat lebte. Amy erinnerte sich an ein Vorleben als dessen Ehefrau Marie Alta, die um 1961 im Alter von 30 Jahren bei einem Brand ums Leben kam, als Frank gerade betrunken außer Haus war. Möglicherweise war es sogar ein als Unfall getarnter Mord. Amy hatte ein großes rotes Birthmark auf der linken Brust. Der Fall wurde 1984 von Antonia Mills untersucht.
Quelle: Mills
Anabiose (’αναβι´οσις). Ein (seltenes) Synonym für die Reinkarnation.
Etymologie: griech. ’αναβιο´ειν (wiederaufleben, wieder ins Leben zurückrufen) aus griech. ’ανα´ (auf) und βι´ος (Leben).
Ananda Marga. Kurzbezeichnung für Ananda Marga Pracaraka Samgha (AMPS; sanskrit für "Gesellschaft zur Verbreitung des Weges der höchsten Glückseligkeit"). Eine religiös-politische Ordensbewegung, die 1955 von Prabhat Ranjan Sarkar (*1921, genannt Shrî Anandamurti) in Indien gegründet wurde. Ihre Religiosität, die auch die Reinkarnationslehre beinhaltet, ist vom Tantrismus geprägt.
Anâtman (sanskrit). Die buddhistische Doktrin der Nichtexistenz des persönlichen Selbst (âtman). Daraus folgt, daß die Wiedergeburtsvorstellung des Buddhismus vom Transkarnations-Typ ist. Allerdings ist zu vermuten, daß das Anâtman-Konzept ursprünglich nur heilspädagogisch und nicht ontologisch gemeint war, denn Buddha selbst hat sich (soweit bekannt) zur Frage der Existenz oder Nichtexistenz des Âtman nie eindeutig geäußert. Im Laufe der Entwicklung der buddhistischen Philosophie bekam dann dieses Prinzip eine immer zentralere Bedeutung als metaphysische Doktrin. Eine Ausnahme bildet die um 240 v. Chr. entstandene und kurze Zeit einflußreiche Vâtsîputrîya (oder Pudgalavâda-) Schule, die eine auch noch im Nirvâna bestehende individuelle Person (pudgala) annahm, aber später als häretisch galt. Im 4. Jahrhundert n. Chr. schuf Asanga (ein Lehrer der idealistischen indischen Yogâcâra-Schule des Mahâyâna-Buddhismus das Konzept des Âlaya-vijñâna. Dieses (eigentlich und ursprünglich Alaya mit kurzem a = "Nicht-Auflösung") ist eine Bewußtseins-Form, die im Zyklus der Wiedergeburten erhalten bleibt. Damit wird das Anâtman-Prinzip ohne formale Leugnung praktisch unterlaufen. Abweichende Pâli-Form: Anattâ.
Anima und Animus. Nach Carl Gustav Jung die in jedem Menschen des jeweils anderen Geschlecht vorhandenen Archetypen des Weiblichen bzw. Männlichen. Sie lassen sich nicht nur als Ergebnis der Erfahrungen der Vorfahren, sondern auch der eigenen andersgeschlechtlichen Präinkarnationen interpretieren.
Animismus. In der Parapsychologie stellt der Animismus die dem Spiritismus entgegengesetzte Position dar. Er verneint grundsätzlich die Existenz einer körperunabhängigen Psyche und ist demzufolge gezwungen, für alle Phänomene, die für ein Weiterleben der Seele nach dem Tod sprechen, alternative Erklärungen zu finden. Im Falle der (ebenFalls spiritistischen) Reinkarnationsthese bemühen sich die Anhänger des Animismus um eine Rückführung der paranormalen Informationen und Verhaltensweisen auf Kryptomnesie, Retrokognition oder vererbte Erinnerungen. Hingegen ist die unpersönliche Weiterexistenz von Erlebnisinhalten mit dem animistischen Konzept der Ausschaltung gedanklich vermeidbarer Existenzformen schwer in Einklang zu bringen.
Etymologie: lat. animus (Seele, Geist) zu anima (Luftzug, Wind, Hauch, Seele), verwandt mit lat. animal (Tier).
Ankündigungstraum. Ein Traum, in dem das nächste Kind einer bestimmten (meist bereits schwangeren) Frau als Postinkarnation eines konkreten Verstorbenen angekündigt wird.
Ann Dowling, Fall. Unter Hypnose (im Ausmaß von insgesamt 60 Stunden) durch Joe Keeton berichtete Ann Dowling (eine Hausfrau der Arbeiterklasse) von einem Vorleben in Liverpool in der späten ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals hieß sie Sarah Williams und wuchs ohne Mutter bei ihrem Vater Joseph (einem Arbeiter) auf, den sie mit 6 Jahren durch einen Unfall mit einem Pferd verlor. Die verbleibenden Jahre bis zu ihrem Tod (etwa 20) lebte sie im Elend. Mehrere der gemachten Angaben ließen sich verifizieren.
Quelle: Moss
Ann Ockenden, Fall. Als Versuchsperson des Hypnotiseurs Arnall Bloxham berichtete die englische Lehrerin Ann Ockenden von 11* Vorleben, die bis in die Steinzeit zurückreichen. Unter diesen befanden sich:
Quellen: Bloxham, Delacour
* abweichenden Angaben bei Delacour: 17 Vorleben, John (statt Harry) Burton ist ein Page des Königs, und Rowland (statt Rowlands).
Anna, Fall. Eine 1938 geborene Versuchsperson der amerikanischen Psychologin Helen Wambach beschrieb in Hypnos ein Vorleben als Rachel in Webster (Massachusetts) und ein weiteres (1884-1917) in Westfield (New Jersey), das durch Selbstmord endete. Ein charakteristisches Detail, das Wambach später verifizieren konnte, war ein Brand 1896, bei dem die Schulglocke als Feuerglocke benutzt wurde.
Quellen: Banerjee, Currie
Anna Schwendt, Fall. Eine von Thorwald Dethlefsen hypnotisierte Frau (Erika Wagner) berichtete von einem Vorleben als Anna Schnitter (geboren 1806 nahe Berlin), die nach ihrer Heirat (um 1828) als Anna Schwendt in Berlin lebte und 1834 bei einem Brand zusammen mit ihrer Tochter Minna starb.
Quelle: Faber
Anna Schwenzer, Fall. Eine von Thorwald Dethlefsen hypnotisierte Frau (Fabers Pseudonym: Annemarie Mertens) berichtete von ihrem Vorleben als Anna Schwenzer (17.4.1832-) aus dem Dorf Neuenbrook, die von ihrem Dienstgeber, einem Arzt in Itzehoe, geschwängert wurde und sich deshalb 1849 ertränkte. Sie beschrieb auch noch zwei ältere Inkarnationen: als Makkabäerin namens Ruth in Palästina (um 1000) und als Frau des Barons Strachwitz in Böhmen, die 1630 bei einem Brand in Nürnberg starb.
Quellen: Dethlefsen, Faber
Annie Baker, Fall. Unter Hypnose sprach Annie Baker xenoglosses Französisch und nannte den Namen einer Pariser Straße, in der sie in einem Vorleben zur Zeit der Französischen Revolution gewohnt hatte. Ein Reporter, der den Fall überprüfte, fand heraus, daß es vor der Revolution eine Straße dieses Namens gegeben hat. Die erste Publikation erfolgte in der Zeitschrift People am 19.4.1959.
Quelle: Playfair
Antarabhâva. Sanskritbezeichnung für den Zwischenzustand zwischen den Inkarnationen (tibetisch: Bar do).
Anthroposophie. Die von Rudolf Steiner (1861-1925) in Weiterführung theosophischer Gedanken begründete Lehre, die darauf abzielt, dem Menschen den verlorenen Zugang zur spirituellen Ebene der Welt wiederzugeben. Ob auch die Reinkarnationslehre, die im Rahmen der anthroposophischen Anschauungen eine bedeutende Stellung einnimmt, aus der Theosophie übernommen wurde, ist umstritten.
Anurak Sithipan*, Fall in Thailand. Anurak Sithipan wurde am 14.12.1969 in Bangkok geboren und gilt als Reinkarnation seines Bruders Chatchewan, der etwa 3 vor Anuraks Geburt in einem Kanal ertrank. Er hatte sich angeseilt, um von der Strömung nicht mitgerissen zu werden, konnte sich aber nicht mehr rechtzeitig vor der Flut von dem Seil befreien. Vor der Einäscherung seiner Leiche wurde der rechte Ellbogen mit Holzkohle markiert um das Auffinden seiner Post-Inkarnation zu erleichtern. Anurak hatte ein auffälliges Birthmark an dieser Stelle. Er äußerte auch Erinnerungen an Chatchewans Leben und zeigte Furcht vor Wasser.
Quelle: Stevenson
* Die Entdeckung dieses Falles geht auf eine Wette zwischen Ian Stevenson und dem thailändischen Professor Kloom Vajropala zurück. Dieser widersprach Stevensons Meinung, daß es zahlreiche unentdeckte Fälle gibt, vielleicht sogar einen in jedem Dorf. So beschlossen die beiden, ein nahegelegenes Dorf aufzusuchen und dort in einem Lokal den Wirt zu fragen, ob er von einem Fall weiß. Ein zufällig anwesender Junge hörte das und erzählte von seinem jüngeren Bruder Anurak.
Anusha Senewardena, Fall. Anusha Senewardena ist das Pseudonym einer Ceylonesin (1.12.1964-), die einer Familie des gehobenen Bürgerstandes angehört. Im Alter von etwa drei Jahren begann sie mit Erzählungen über ihr Vorleben als Seela(wathie) in Horaduwa (nahe ihrem damaligen Wohnort Badderakele). Seela wurde von ihrer Großmutter in großer Armut aufgezogen, nachdem ihre (böse) Mutter die Familie verlassen hatte. Diese Präinkarnation müßte etwa in den 1950er Jahren ein Schulkind gewesen sein. Anusha zeigte das charakteristische Verhalten eines armen Kindes in einer reichen Umgebung.
Quelle: Cook
Apollonios von Tyana (’Aππολλω´νιος), im 1. Jahrhundert lebender Neupythagoreer und mythischer Held der römischen Kaiserzeit, der von Philostratos (Φιλο´στρατος) beschrieben wird. Eine seiner Reisen führte ihn nach Indien, wo er eine außergriechische Form des Seelenwanderungsglaubens kennenlernte. Sein Biograph behauptet (vit. Apoll. V 42), daß Apollonios in Ägypten in einem Löwen den früheren König Amasis (’´Aμασις = Ahmose I. oder II.) erkannt hätte, was dieser freudig brüllend bestätigte*.→ Xenophon.
* Nach abweichenden Angaben soll Apollonios sich für die Reinkarnation eines ägyptischen Schiffshauptmannes gehalten haben.
Appian von Alexandria (’Aππιανο´ς ’Aλεξανδρευ´ς), im 2. Jahrhundert lebender griechischer Geschichtsschreiber. In seiner römischen Geschichte (‘Pωμαικη` ‘ιστορι´α IV,3) schreibt er, die unter Ariovist kämpfenden Germanen seien wegen der Hoffnung auf Wiedergeburt Verächter des Todes.*
* και` θανατου καταφρονται` δι’ ’ελπιδα ’αναβιωσεως.
Aquarian Fellowship Church. Eine 1969 von Robert A. Ferguson gegründete Abspaltung der Universal Church of Masters. Sie entstand zum Teil aus Protest gegen den in letzterer verbreiteten Reinkarnationsglauben.
Archana Shastri, Fall in Indien vom Typ Moslem > Hindu. Archana Shastri wurde am 7.11.1964 in Srinagar (Kashmir) geboren. Sie war deutlich heller als andere Mitglieder ihrer Familie und hatte blaue Augen (deren Farbe jedoch später auf gelb-braun wechselte). Sie äußerte Erinnerungen an ein Vorleben als eine Frau mit mehreren Kindern. Die ganze Familie starb damals während der Ferien in einem Hotel, das bei einer plötzlichen Flut zerstört wurde. Archanas Eltern erinnerten sich dann an eine Moslem-Familie, die sie flüchtig gekannt hatten, und die vor einigen Jahren bei einer großen Flut getötet worden war. Sie suchten mit ihrem Kind die überlebenden Mitglieder dieser Familie auf und kamen zu der Überzeugung, daß Archana die Reinkarnation der damals umgekommenen Tahira Khanam ist. Als kleines Kind hatte Archana moslemische Verhaltensweisen gezeigt und moslemische Gebete gesprochen. Tahira Khanam war hellhäutig und hatte blaue Augen.
Quelle: Stevenson
Arends, Michael (1939-). In seinem Buch Elementare Fragen zur Reinkarnation (1981) beschrieb er einige Vorleben, die bei hypnotischen Regressionen (1975) durch Thorwald Dethlefsen zutage traten:
Quelle: Arends
Ariya Noikerd, Fall. Ariya Noikerd wurde am 7.11.1968 in Bangkok geboren. Etwa ein Jahr zuvor hatten die Mutter und eine Tante des Mädchens einen Ankündigungstraum betreffend die Rückkehr von Ariyas 3 Monate zuvor von einem Lastauto getöteten 13jährigen Bruders Apirak. Dieser Unfall geschah bei einem Familienausflug in Pakchong. Die Leiche des Jungen wurde nach Hause transportiert und 7 Tage nach dem Tod eingeäschert, ohne daß sie vorher gewaschen und das eingetrocknete Blut entfernt worden wäre. Nach Aussage der Familie entsprach die Verteilung dieses Blutes auf Apiraks Gesicht und Kopf der von Ariyas Birthmarks. Auch hatte sie bei der Geburt einen ungewöhnlichen Spalt am unteren Rücken, wie auch Apirak ihn an genau der gleichen Stelle hatte. Bemerkenswert ist auch, daß Apirak oft mädchenhaftes Verhalten gezeigt und den Wunsch geäußert hatte, als Mädchen wiedergeboren zu werden. Ariya hingegen verhielt sich sehr maskulin. Im Dezember 1968 erschien in Bangkok ein Zeitungs-Artikel über den Fall, und im März 1969 begann Ian Stevenson mit dessen Untersuchung.
Quelle: Stevenson
Arif Hamed (Pseudonym), libanesischer Fall, bei dem die erinnerte Präinkarnation von einem großen Stein aus einem Balkon erschlagen wurde. Der letzte Blick davor (Ziegen, die über Bausteine klettern) erschien in wiederholten Träumen.
Quelle: Stevenson
Aristide Kolotey, Fall in Ghana mit einem strichartigen Birthmark vorne vom Genick bis zum Unterleib. Als Vorinkarnation gilt ein Onkel, der beim Schwimmen ertrank. Er wurde mit einer ähnlich geformten Wunde tot aufgefunden, nachdem er sich vermutlich beim Tauchen an einem Felsen verletzt hatte.
Quelle: Stevenson
Arnold Crowther, Fall. Während des 2. Weltkrieges bekam Arnold Crowther (1908-) in Paris von einer Paragnostin (Mrs. Bux) Informationen über sein Vorleben als buddhistischer Mönch namens Pha dam pa Sangs rgyas. Sie sagte, er sei ermordet worden und würde sein Eigentum zurückerhalten. Tatsächlich kam er im Lauf der nächsten Jahre auf zum Teil ungewöhnliche Weise in den Besitz verschiedener tibetischer Gegenstände. Einer davon, eine Trommel aus einem Schädelknochen, war ein Utensil der von Pha dam pa gegründeten Zhi byed pa Sekte.
Quelle: Muller
Asha Rani, Fall einer Inderin, die sich an ein Vorleben als erste Frau ihres Vaters erinnerte.
Quelle: Stevenson
Ashok Kumar Shakya, Fall eines am 16.8.1982 in Ritaur (Distrikt Etawar, Uttar Pradesh) als Sohn von Shyam Babu Shakya und seiner Frau Chandra Wati geborenen Inders. Er erzählte als Kind von seinem Vorleben in Bandha, wo er eine Frau und 5 Kinder hätte, und wollte dorthin zurück. Außerdem hatte er den Wunsch, sich an einem Polizisten zu rächen, der ihn geschlagen hatte. Nachdem Ashok Kumars Eltern erfolglos versucht hatten, sein Erinnerungen mit Schlägen zu bekämpfen, konnte er am 2.1.1987 den ersten Besuch im 4 km (Luftlinie) entfernten Dorf Bandha durchsetzen. Dort erkannte er seine ehemalige Mutter und sein selbstgebautes Haus sowie seine frühere Frau Savitri, die Witwe von Kishen Behari Yadev, der zwischen dem 12. Februar und 12. März 1981 im Alter von etwa 45 Jahren (vermutlich an den Folgen der von einem Polizisten erlittenen Mißhandlungen) gestorben war. Dessen ältesten Sohn Laxmi Narain nannte er jedoch stets Rakesh (was keinen Sinn ergab). Kishen Behari war Arbeiter der untersten ("unberührbaren") Kaste und über seine Armut unglücklich. Die beiden nächsten Besuche fanden am 26. März und (zusammen mit Antonia Mills) am 18.8. statt. Ashok Kumar zeigte das starke Bedürfnis, die Armut seiner früheren Familie zu lindern. Seine Erinnerung an vergrabenes Geld wurde aus Angst vor lokalen Geistern nicht nachgeprüft. Jahre zuvor behauptete ein (um 1960 geborenes) Mädchen, die im Alter von 5 Jahren verstorbene Schwester Chandra Watis gewesen zu sein. Der Fall wurde 1987 und 1989 von Antonia Mills untersucht.
Quelle: Mills
Assassinen (Hashshâshûn). Die Nizârî-Sekte der Ismâ'îlîyah, die im 11. bis 13. Jahrhundert für religiös motivierte Morde berüchtigt war. Es wird vermutet, daß sie sich ebenso wie ihre Nachfolger, die Khôja, zur Reinkarnationslehre bekannten, was sich jedoch nicht nachweisen läßt.
Association for Research and Enlightenment. Die 1932 gegründete Gesellschaft zur Verwaltung der "life readings" von Edgar Cayce (1877-1945), die nach dessen Tod von seinem Sohn Hugh Lynn Cayce geleitet wurde. Sie hat ihren Sitz in Virginia Beach.
Astralkörper. Ein zusätzlich zum physischen Körper des Menschen und anderer Lebewesen vorhandener immaterieller oder feinstofflicher zweiter Körper, der Träger aller psychischen Funktionen und zur Aufrechterhaltung des physischen Lebens notwendig ist. Er soll normalerweise denselben Raum wie sein materieller Partner einnehmen, wobei jedoch auch Dislozierungen (Astralprojektionen) vorkommen können, während der die Verbindung durch ein nabelschnurartiges Astralkörper-Organ (die Silver Cord) aufrechterhalten wird. Diese gilt als der entscheidende Unterschied zwischen den Vorgängen der Astralprojektion (die eine Astralexkursion einleitet, bei der der physische Körper bewußtlos ist) und der Diskarnierung (bei der der Astralkörper den sterbenden physischen verläßt und dadurch zu einem diskarnierten Geist wird. Diese esoterische Astralkörper-Vorstellung entspricht etwa dem religiösen Begriff der Seele, der stets auch eine Komponente der Körperlichkeit besitzt (im Gegensatz zum abstrakt-philosophischen Seelenbegriff). Für die Reinkarnationslehre ist das insofern von Bedeutung, als es die Erklärung der Übertragung physischer Eigenschaften und Besonderheiten (z. B. Birthmarks) erleichtert, die nicht selten in Reinkarnationsfällen auftreten.
Astrum Argentum. Ein satanischer Orden in Berlin. Er wird seit 1972 von Michael Eschner geleitet, der sich für eine Reinkarnation Aleister Crowleys hält.
Atlantion Wicca. Eine in den 1960er Jahren entstandene Hexenreligion mit dem Zentrum in Syracuse (New York). Sie fußt auf den Lehren der Hexe von Edmonton (England), Mrs. Saeyer, die am 19.4.1621 in Tyburn gehängt wurde. Die Bewegung betont die Reinkarnationslehre.
Atlantis (’Aτλαντι´ς). Eine sagenhafte Insel im Atlantik (jenseits der Säulen des Herkules), die eine hohe Kultur trug und schließlich im Meer versank. Platon berichtet darüber in seinen Dialogen Timaios und Kritias. Als Schauplatz von Präinkarnationen tritt Atlantis vorallem in den Trance-Readings von Edgar Cayce auf.
Augustin Lesage, Fall. Der französische Kohlenarbeiter und automatische Maler Augustin Lesage (1876-1954) hatte bei einem Besuch in Karnak (Ägypten) 1939 den starken Eindruck eines Vorlebens an diesem Ort und im Zusammenhang mit einem Mann namens Mena, dessen Grab er besuchte. Er konnte jedoch nicht entscheiden, ob er damals Mena selbst war. Eine diesbezüglich bejahende Botschaft kam nach seinem Tod durch ein Medium.
Quelle: Muller
Augustine Nwachi, Fall.
Quelle: Stevenson
Augustus Flavius, Fall. Eine von Sigurd Trier beschriebene spiritistische Persönlichkeit (ein Jupiterpriester in Rom, 129-180) behauptete, Kaiser Marcus Aurelius (121-180) hätte später als Mönch in Spanien gelebt, wobei er seinen Körper durch Austausch-Reinkarnation übernommen hätte.
Quelle: Muller
Aum Temple of Universal Truth. Eine 1925 in Los Angeles unter dem Namen Church Truth Universal Aum von Elizabeth Delvine King (1858-1932) gegründete Religionsgemeinschaft, die auch die Reinkarnation lehrt.
Aung Cho Thein, Fall. Der Burmese Maung Aung Cho Thein erinnerte sich an ein Vorleben als reiche Eigentümerin einer Reis-Mühle, sein (dizygotischer) Zwillingsbruder Maung Aung Ko Thein an ein solches als deren Kunde (ein Reisbauer). Cho verhielt sich dominant, Ko unterordnend.
Quelle: Stevenson
Aung Myint, Fall einer Burmesin mit Erinnerungskette.
Aung Than, Fall. (Maung) Aung Than ist ein Burmese, bei dem Freundschaft für die Auswahl der Inkarnation bestimmend war.
Aurangzeb (königlicher Titel: 'Âlamgîr; ursprünglicher Name: Muhî-ud-Dîn Muhammad; 1618-1707). Aurangzeb war Herrscher von Indien (1658-1707) und ließ, obwohl er selbst Muslim war, einen Reinkarnationsfall untersuchen. Bei diesem traten auch Birthmarks auf.
Quellen: Stevenson, Walker
außersinnliche Wahrnehmung. Es wäre denkbar, daß alle Informationen, die in Form von Erinnerungen an ein Vorleben auftreten, in Wirklichkeit durch telepathischen Kontakt zur Familie des Verstorbenen zustande kommen (sei es durch kontinuierlichen Informationsfluß oder durch eine einmalige Übertragung mit jahrelanger Speicherung im Gedächtnis des Rezipienten). Sie könnten auch durch andere Formen außersinnlicher Wahrnehmung (Retrokognition früherer Ereignisse oder Präkognition späterer Nachforschungs-Ergebnisse) bedingt sein. Stevenson hält dem entgegen, daß die von ihm untersuchten Personen mit solchen Erinnerungen darüber hinaus nur sehr selten irgendwelche paranormale Fähigkeiten zeigten und niemals in einem derartigen Ausmaß. Gegen Telepathie spricht auch, daß das Verhalten dieser Personen keine Stimuli im gegenwärtigen Leben ihrer früheren Familien hat. Zudem gibt es Emotionen, die nach der Reinkarnationstheorie zu erwarten wären, die aber im Leben des Verstorbenen gar nicht auftraten (z. B. die Ablehnung von Nahrung, die ihm nie zugemutet wurde). Darüber hinaus läßt sich bei gewöhnlicher außersinnlicher Wahrnehmung zwar die Übertragung von Informationen und auch von Emotionen beobachten, nicht aber eine solche von komplexen Fertigkeiten (Skills), die einer praktischen Einübung bedürfen (z. B. das Beherrschen einer Sprache, eines Tanzes etc.). Zu diesen Skills zählt Stevenson auch die Fähigkeit bzw. Gewohnheit, den ungeschriebenen Normen einer bestimmten soziokulturellen Gruppe gerecht zu werden. Verhaltensweisen dieser Art, die der erinnerten, nicht aber der gegenwärtigen soziokulturellen Situation entsprechen, sind aber bei vielen Reinkarnationsfällen zu beobachten.
Austausch-Reinkarnation. Ein Übergangsphänomen zwischen Besessenheit und Reinkarnation. Dabei wird ein Körper beliebigen Alters (freiwillig oder durch Verdrängung) aus der Kontrolle einer Psyche entlassen und bleibend einer anderen (zumeist diskarnierten) zugeführt. Die bekannteste apparente Realisierung einer Austausch-Reinkarnation war der Fall Jasbir. → heteropsychisches Kontinuum.
autosomatische Reinkarnation. Vom Verfasser geprägte Bezeichnung für die Rückkehr in den eigenen Körper nach einer Zeit vollständiger Besessenheit oder tatsächlichen Totseins (nicht jedoch für den Wiedereintritt nach einer Astralexkursion).
Etymologie: griech. το` α’υτο´ν σω~μα (derselbe Körper).
Avatâra (sanskrit für "Abstieg"). Die Inkarnation einer hinduistischen Gottheit in einem Menschen- oder Tierkörper. Insbesondere sind damit die Inkarnationen Visnus* gemeint, von denen die Tradition zumeist folgende 10 (dashâvatâra) kennt:
- Matsya (Fisch)**
- Kûrma (Schildkröte)
- Varâha (Wildschwein)
- Narasimha (Mensch-Löwe)
- Vâmana (ein Zwerg)
- Parashurâma (Râma mit der Axt)***
- Râmacandra (der Râma des Râmâyana, vermutlich historisch)****
- Krsna*****
- Buddha (umstritten)
- Kalkin (eine zukünftige Inkarnation).
* Der Sinn seiner Avataras ist die moralische Wiederherstellung der Welt (vgl. Bhagavadgîtâ IV 6-8. Diese Stelle legt auch die Vorstellung nahe, daß Visnu trotz seiner vielen Geburten stets in demselben nicht wirklich irdischen Körper auftritt, dessen Wechsel nur scheinbar ist.)
** Dieser Fischgott war ursprünglich Prajâpati, der später mit Râma verschmolzen wurde.
*** Nach manchen Vorstellungen lebte er überlappend mit der 7. Inkarnation (Râma), auf die er eifersüchtig war.
**** Hinweis auf den Glauben an Râma als Inkarnation Visnus treten erstmals in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten auf.
***** Eine abweichende Liste nennt an seiner Stelle seinen Halbbruder Belarâma.
Awdesh Mishra, Fall eines in Kamalpur (Uttar Pradesh) lebenden Inders, der im Alter von 2½ Jahren begann, von seinem (männlichen) Vorleben als Hanne Lal in Faizabad zu berichten, der an einer Seuche starb. Seine Familie warf die Leiche aus Angst vor Ansteckung in den Fluß und er folgte ihr als diskarnierter Geist bis Ayodha (nahe Faizabad aber 140 Kilometer von Kamalpur entfernt). Dort sah er jene Frau baden, die neun Monate später die Mutter seiner Wiedergeburt als Awdesh Mishra werden sollte. Dessen Vater jedoch befand sich zu dieser Zeit in Kamalpur.
Quelle: Stevenson
Aye Kyaw, Fall.
Quelle: Stevenson
Aye Myint, Fall.
Quelle: Stevenson
Aye Than, Fall.
Quelle: Stevenson
Axel, Fall. Bei einer Radtour durch Frankreich zusammen mit einem Begleiter namens Bertram hatte Axel in einem Dorf zwischen Versailles und Chartres ein Déjà vu Erlebnis und Erinnerungen an ein Vorleben als der im Alter von sieben Jahren von einem Auto getötete Pierre, bei dessen Mutter die beiden übernachteten.
Quelle: Ludl
Aye Kyaw, Fall eines Burmesen, der sich erinnerte, in seinem Vorleben erschossen worden zu sein. Sein Körper wurde in einen Fluß geworfen.
Quelle: Stevenson