B. B. Saxena, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Bajrang Saxena, indischer Fall mit Erinnerungen an ein Vorleben als Soldat.

Quelle: Stevenson

 

Barbara, Fall. Barbara von Berghen in Kassel erinnerte sich unter Hypnose an ein Vorleben als malender Klosterschüler in China im 16. Jahrhundert.

Quelle: Allgeier

 

Barbro Karlén, Fall. 1973 berichtete die 18jährige schwedische Schriftstellerin Barbro Karlén in der Wochenschrift Min värld, daß sie Erinnerungen an ein Vorleben als Anne Frank (1929-1045) hätte. Auch bei einem Besuch in Amsterdam (wo Anne Frank lebte) hatte sie paranormale Ortskenntnisse gezeigt.

Quellen: Allgeier, Dethlefsen

 

Bar do. Tibetische Bezeichnung für den Zustand während der Zeit zwischen den Inkarnationen, entsprechend dem Sanskritwort antarâbhava. Die mongolische Bezeichnung lautet dshag^ura-tu.

Etymologie: aus tibetisch bar (zwischen) und do (zwei).

 

Bar do Thos grol. Das tibetanische Totenbuch, eine Sammlung von Texten, die den Verstorbenen vorgelesen werden, um sie durch den Zwischenzustand (Bar do) zu geleiten, dessen maximale Dauer (für unvorbereitete, erdverhaftete Menschen) mit 49 Tagen festgelegt wird. Im ersten Teil, dem 'Chi kha'i Bar do, erscheint das die Erleuchtung symbolisierende Licht ('od gsal), das sich jedoch trübt, wenn der Diskarnierte infolge seiner vorangegangenen Inkarnationen noch nicht für das Nirvâna reif ist. Im zweiten Teil (Chos nyid Bar do) wird er mit Manifestationen seiner eigenen subjektiven Vorstellungen (z. B. Göttergestalten) konfrontiert. Im dritten und letzten Abschnitt (Srid pa Bar do) befragt der Totenrichter Yama (tibetisch: gSin rje) den Schicksalsspiegel und die Wiedergeburt tritt ein. Der Sage nach soll der buddhistische Mystiker Padmasambhava (tibetisch: Pad ma byung gnas*) im 8. Jahrhundert das Werk versteckt haben, bis es im 14. Jahrhundert von Karma Gling pa** wiederentdeckt wurde. In Tibet gibt es mehrere Varianten des Totenbuches, von denen in Europa nur eine, die rNying ma pa Version bekannt wurde. Diese hat Walter Yeeling Evans-Wentz 1927 erstmals auf Englisch herausgegeben.***

Etymologie: Die tibetische Silbe thos bedeutet hören, während grol die Idee der Erlösung vom Leid des irdischen Daseins beinhaltet.

* Namensvariante: Pad ma 'byung nas. Außerdem wird er auch Guru Rin po che und Slob dpon genannt.

** Dieser gilt als Reinkarnation von Cog ro lo tsa ba klu'i rgyal mtshan (8. Jahrhundert).

*** Der Übersetzer war Zla wa bsam 'grub (1868-1922), der in der englischen Ausgabe als Lama Kazi Dawa-Samdup bezeichnet wird.

 

Baringot, Fall. Die Französin B. (Mullers Pseudonym: Baringot, 1826-) war seit Jahren geisteskrank. Spiritistische Informationen durch das Medium Isidore in Lyon enthüllten 1886 einen Fall von Besessenheit durch jenen Mann, der in ihrer Vorinkarnation als vornehme Russin ihr Bruder war. Auf diese Weise wollte er sich dafür rächen, daß sie ihn damals aus Erbschaftsgründen einsperren ließ. Bouvier, der die Patientin behandelte, konnte jedoch den Geist zum Abbruch seiner Aktionen überreden.

Quelle: Muller

 

Barnett Seay, Fall. Nach Aussage von Edgar Cayce hatte ein ihn konsultierender Mann ein Vorleben dieses Namens im amerikanischen Bürgerkrieg als konföderierter Soldat aus Henrico City (Virginia). Es gelang dem Patienten daraufhin, diesen Barnett A. Seay (* um 1841) historisch nachzuweisen.

Quellen: Fisher, Muller

 

Basilides (Bασιλι´δης), der im 2. Jahrhundert lebende Gründer einer alexandrinischen christlich-gnostischen Richtung, die auch die Reinkarnation lehrte und bis ins 4. Jahrhundert existierte.

 

Beate Chong, Fall. Die Deutsche Beate Chong, die eine Vorliebe für fernöstliche Männer hatte, lebte mit ihrem 2. Ehemann (einem Chinesen aus Malaysia) und ihrem Sohn Denis in Bremerhavn. Sie und Denis hatten seit Kindheit Alpträume im Zusammenhang mit Hiroshima. Durch Tonbandstimmen erfuhr sie von ihrem Vorleben als Yumiko Ueida, Tochter eines Fischers in der japanischen Provinz Kouchi*, die 16jährig zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Toshiro (dem jetzigen Denis) von den Großeltern für ein paar Tage zu Verwandten nach Hiroshima geschickt wurde, wo beide durch die Atombombe am 6.8.1945 umkamen.

Quelle: Holbe

* Wahrscheinlich ist die Präfektur Kôchi gemeint.

 

Beaver. Ein nord-athapaskischer Indianerstamm in British Columbia (Canada).

 

Bektasi (türkisch; arabisch: Baktâshî), ein türkischer Derwischorden, der sich im 13. Jahrhundert von der ismâ'îlitischen Hurûfi-Sekte abspaltete. Die Bektasi glauben an die strafweise Reinkarnation in Menschen, Tieren und Pflanzen.

 

Bernstein, Leonard (1918-1990), amerikanischer Dirigent und Komponist,der glaubte, in einem früheren Leben Gustav Mahler (1860-1911) gewesenzu sein.

Quelle: Allgeier

 

Berty Darmstädter, Fall. Bei einer hypnotherapeutischen Behandlung wegen Sprachstörungen berichtete der 15jährige Berty aus Gelsenkirchen von seinem Vorleben als Theo Glissen aus Kulmbach, der 1935 an den Folgen einer Beinamputation starb, die nach einer Verletzung im 1. Weltkrieg (1917) notwendig wurde. Sein Begräbnis fand in Salmünster statt. Berty litt an einer Lähmung des rechten Beins.

Quelle: Delacour

 

Berühmtheiten. Angebliche Präinkarnationen in Gestalt bekannter historischer Persönlichkeiten sind unter den publizierten Fällen zwar in der Minderzahl, aber immer noch häufiger, als nach dem Bevölkerungsanteil solcher Menschen zu erwarten wäre, was ein gewichtiges (wenn auch nicht zwingendes) Argument gegen deren Echtheit darstellt. Ein besonderes Charakteristikum zahlreicher naiver Anhänger der Reinkarnationslehre (sowie etlicher Gründer von Sekten, die solche Menschen als missionarische Zielgruppe im Auge haben) sind ganze Ketten berühmter aufeinanderfolgender Inkarnationen, die dann just in der Gegenwart durch eine geradezu peinlich banale Verkörperung unterbrochen werden. → Near Eminence Cases.

 

Besessenheit. Die Besessenheitstheorie erklärt die Reinkarnationsfälle mit dem Einfluß der diskarnierten früheren Persönlichkeit auf einen Lebenden und zwar im Sinne einer temporär-partiellen Besessenheit (→ heteropsychisches Kontinuum). Dadurch werden bei diesem falsche Erinnerungen ausgelöst. Mit dem einzigen bisher gut untersuchten Fall einer solchen Besessenheit (Thompson-Gifford) haben die bekannten Reinkarnationsfälle allerdings wenig Ähnlichkeit.

 

Betrug. Nur wenige Reinkarnationsfälle gehen zweifelsfrei auf Betrug zurück. Ihnen entnahm Ian Stevenson sechs Charakteristika, die zwar (auch alle zusammen) keinen Betrug beweisen, aber doch Skepsis nahelegen:

  1. Die Vorinkarnation war sehr berühmt oder mächtig.
  2. Spontane Erinnerungen treten erstmals nach dem 5. Lebensjahr auf.
  3. Bereits bald nach dem Auftreten des Falles ziehen die Beteiligten oder Informanten daraus persönliche Vorteile.
  4. Es treten Elemente auf, die in gut untersuchten und aussagekräftigen Fällen fehlen oder sehr selten sind (z. B. jahrtausendelange Zwischenzeiten).
  5. Die Primärinformanten beschränken sich auf wenige Personen (z. B. Eltern).
  6. Emotionale Komponenten fehlen.

 

Betty, Fall. Eine Versuchsperson Helen Wambachs berichtete in Hypnose von fünf Vorleben zwischen 1400 und 1900. Eine davon war James Buchanan (1791-1868)*, der 15. US-Präsident (1857 bis 1861).

Quelle: Banerjee

* Nach abweichenden Angaben war sowohl das berichtete als auch das tatsächliche Geburtsjahr 1794.

 

Beverley Richardson, Fall. Bei zwei Fernsehsendungen im Rahmen der Serie Adventures in Hypnosis (1956/57) des Hypnotiseurs Emil Franchel wurden Regressionen der aus Northbridge (Kalifornien) stammenden Versuchsperson gezeigt. Dabei schilderte sie ihr Vorleben als Jean MacDonald* in Corning (Ohio) Ende des vorigen Jahrhunderts. Ihre Angaben konnten verifiziert werden.

Quellen: Allgeier, Cerminara, Muller

* abweichende Namensform bei Cerminara: Macdonald.

 

Bezerra, Fall. Der Brasilianer Adolfo Bezerra de Menezes schreibt in seinem Buch A Locura sob Novo Prisma (1946), sein Sohn sei von einem Geist besessen gewesen, der sich damit an ihm selbst für eine Tat in einem früheren Leben rächen wollte, an der auch dieser Sohn beteiligt war. Er ließ später wieder davon ab, verursachte aber bleibende geistige Schäden. Den gehaßten Vater direkt zu peinigen, war ihm wegen dessen fortgeschrittenen psychischen Entwicklungsgrades nicht möglich.

Quelle: Muller

 

Bhagavadgîtâ (sanskrit für "das Lied des Herrn"), die berühmteste hinduistische Schrift. Die Bhagavadgîtâ bildet einen Teil des VI. Buches des Mahâbhârata und enthält einen Dialog zwischen Krsna und Prinz Arjuna in 700 Sanskritversen. Die Zeit der Niederschrift dürfte das 1. oder 2. Jahrhundert gewesen sein. Im Folgenden seinen die wichtigsten die Reinkarnation betreffenden Stellen zitiert:

Übersetzung nach Bhaktivedanta Swâmi Prabhupâda (Pseudonym für Abhay Charan De; deutsche Ausgabe) mit synoptisch bedingten Abweichungen.

* dehino'smin yathâ dehe kaumâram yauvanam javâ / tathâ dehântaraprâptir dhîras tatra na muhyati.

** vâsâmsi jîrnâni yathâ vihaya navâni grhnâti naro'parâni / tathâ sharîrâni vihâya jîrnâny anyâni samyâti navâni dehî.

*** sri bhagavân uvâca / bahûni me vyatîtâni janmâni tava cârjuna / tâny aham veda sarvâni na tvam vettha parantapa.

**** te tam bhuktvâ svarga-lokam vishâlam ksîne punye martya-lokam vishanti.

***** sharîram yad avâpnoti yac câpy utkrâmatîshvarah / grhîtvaitâni samyati vâyur gandhân irâshayât.

 

Bhagavân-Bewegung (sanskrit für "der Erhabene", ein Ehrentitel für religiöse Lehrer des Hinduismus), auch Neo-Sannyâs-Bewegung genannt (sannyâsin bedeutet Asket, d. h. die abschließende vierte Phase des hinduistischen Lebensweges; die Vorsilbe Neo- deutet auf die anti-asketische Einstellung hin). Eine von Chandra Mohan Rajneesh nach seiner Erleuchtung am am 21.3.1974 gegründete Sekte (Bhagwan Shree Rajneesh Movement), die er nach einem großen Skandal 1985 für beendet erklärte. Sie lehrte auch die Reinkarnation.

 

Bhajrang Bahadur, Fall. Ein 1918 geborener Inder dieses Namens mit schußnarbenähnlichen Birthmarks an Kopf und Hals behauptete ab 1925 ein im 1. Weltkrieg gefallener weißer Soldat namens Arthur gewesen zu sein.

Quelle: Passian

 

Bhutân (tibetisch: 'Brug pa; siehe Karte von Zentral-Tibet). Ein Himâlaya-Staat zwischen Indien und Tibet. Seine Eigenstaatlichkeit dürfte 1616 mit dem tibetischen Lama Zhabs drung Ngag dbang rNam rgyal bDud 'jom rDo rje (1594-1652) begonnen haben, der König von Bhutân wurde und den Titel Dharma Râja (Gesetzeskönig; tibetisch: Chos kyi rGyal po) annahm. Die Nachfolge dieses Amtes (das bald auf die geistliche Macht beschränkt wurde) war durch Reinkarnation geregelt und umfaßte folgende Inkarnationen:

  1. Ngag dbang 'Jigs med rTags pa
  2. Ngag dbang Chos kyi rGyal mtshan
  3. Ngag dbang 'Jigs med dBang po
  4. Ngag dbang Sha kya Seng ge
  5. Ngag dbang 'Jam dbyangs rGyal mtshan
  6. Ngag dbang Chos kyi dBang phyug
  7. Ngag dbang 'Jigs med rTags pa
  8. Ngag dbang 'Jigs med rTags Nor bu
  9. Ngag dbang 'Jigs med rtags Chos rGyal
  10. Ngag dbang 'Jigs med rDo rje. Der 11. Dharma Râja starb um 1905, ohne daß eine Nachfolge-Inkarnation aufgefunden werden konnte.

 

Bibel. In der Heiligen Schrift der Christen wird die Reinkarnationslehre an keiner Stelle explizit erwähnt und demzufolge auch nirgendwo gestützt oder zurückgewiesen. Mache Zitate zeigen aber, daß die Vorstellung der Wiedergeburt im 1. Jahrhundert recht verbreitet gewesen sein muß:

 

Bibliothekarisch-bibliographische Klassifikation (Bibliotechno-bibliograficheskaja klassifikatsija, BBK), eine 1959 in der Sowjetunion eingeführte Klassifikation nach kommunistischen Richtlinien. Die Reinkarnation findet sich nur unter der Systembezeichnung Ä331-422 (im Hinduismus) und Ä355-422.06 (im Lamaismus).

 

Bir Sahay, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Birgit B., Fall. 1984 hypnotisierte Peter Thienel eine Hamburgerin dieses Namens, die sich vor Klopfen an der Tür ängstigte. Sie berichtete von einem Vorleben als eine Frau (Maria), die 1611 im Alter von 16 Jahren beim Dorf Osterhofen vergewaltigt wurde und davon einen unehelichen Sohn bekam. 10 oder mehr Jahre später wurden beide vom damaligen Vergewaltiger (der vorher an der Tür geklopft hatte) mit der Axt getötet. Danach hatte sie eine männliche Inkarnation.

Quelle: Thienel

 

Birthmark (Naevus), eine nichterbliche angeborene Hautanomalie (z. B. ein Muttermal). Das Auftreten von Birthmarks, deren Position und Gestalt einem früheren Birthmark oder einer Verletzung am Körper einer erinnerten Präinkarnation entsprechen, wird im Rahmen der Reinkarnationstheorie als Hinweis auf die psychogene Entstehungsweise der Naevi und vielfach auch auf die Existenz eines Astralkörpers als Medium der Übertragung gewertet.

 

Bishen Chand, Fall. Bishen Chand Kapoor wurde am 2.12.1921 in Bareilly (Uttar Pradesh, Indien) als Sohn von B. Ram Ghulam Kapoor und seiner Frau Kunti Devi geboren. Als Kind wurde er meist Vishwa Nath genannt. Seit er sprechen konnte machte er Andeutungen über ein Vorleben in der 50 Kilometer entfernten Stadt Pilibhit. Im Alter von vier Jahren versuchte er sogar bei einem Aufenthalt im Bahnhof von Pilibhit den Zug zu verlassen. Die Erinnerungen Bishen Chands bezogen sich auf das Leben von Laxmi Narain (4.12.1886-), der am 15.12.1918 starb. Im selben Jahr hatte er aus Eifersucht einen Besucher seiner Geliebten, der Prostituierten Padma, erschossen. Bis zum Alter von 6 Jahren soll sich Laxmi an ein früheres Vorleben in Jahanabad erinnert haben. Sahay, der gerade den Fall seines Sohnes Jagdish Chandra untersuchte, erfuhr davon und leitete den ersten Besuch, den Bishen Chand (zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Bipan Chand) am 1.8.1926 in Pilibhit machte, wo er zahlreiche Örtlichkeiten erkannte und weitere Erinnerungsdetails berichtete. Auch ein Goldschatz, den Laxmis Vater Hair Narain versteckt hatte, konnte schließlich gefunden werden, nachdem Bishen Chand bei seinem Besuch den richtigen Raum bezeichnet hatte. Als Kind zeigte er zudem xenoglosse Kenntnisse des Urdu. Die durch die Erinnerungen an ein Vorleben als reicher Mann bedingte Arroganz, die Bishen Chand in frühen Jahren gezeigt hatte, wich später einer reiferen Lebenseinstellung. Am 12. und 30.8.1926 veröffentliche Sahay in der Zeitung Leader zwei Briefe mit Berichten zu diesem Fall, die er auch in sein Buch Reincarnation: Verified Cases of Rebirth after Death (1927) aufnahm. In den 30er Jahren untersuchte auch Sushil Chandra Bose den Fall, währen Ian Stevenson, der 1959 durch Sahays Buch davon erfuhr, seine Nachforschungen erst 1964 begann.

Quellen: Fisher, Stevenson

 

Björkhem, John (1910-1963), schwedischer Arzt, Psychologe und Theologe, der hypnotische Regressionen nach dem Vorbild von Rochas durchführte und 1935 auf einem Parapsychologen-Kongreß in Oslo davon berichtete. Oft wird sein Name mit jenem von Erich Lundström verwechselt, der Björkhems Experimente beschrieb.

 

Bla brang (genauer: Bla brang bKra shis dKyil 'khor), ein um 1710 von Ngag dbang brTson 'grus (auch Kun mkhyen 'Jam dbyangs bZhad pa'i rDo rje genannt) gegründetes Kloster in A mdo (am Oberlauf des Huánghé). Die nachfolgenden Äbte gelten als seine Reinkarnationen:

  1. der Schriftsteller dKon mchog 'Jigs med dBang po (1728-1791)
  2. (†1862)
  3. lebte 1910
  1. (*1948, lebte 1983 noch) ... Blo bzang 'Jigs med Thub ...

 

Bla ma, korrekte Transliteration des tibetischen Wortes → Lama.

 

Blanche, Fall. Im August 1905 hatte die Frau des Italieners Florindo Battista, die im 3. Monat schwanger war, eine Vision, daß ihre vor drei Jahren in Venedig verstorbene (damals 4jährige) Tochter Blanche zurückkehren würde. Als das Baby im Februar 1906 in Neapel zur Welt kam, erhielt es ebenfalls den Namen Blanche.* Im Alter von sechs Jahren sang das Mädchen ein französisches Wiegenlied, das früher ihrer Schwester von deren schweizer Kindermädchen beigebracht wurde. Sie behauptete, sie hätte es nirgendwo gehört, sondern "von sich aus" gekannt. Der Fall wurde erstmals 1912 in der Zeitschrift Ultra veröffentlicht.

Quellen: Delanne, Head, Muller, Passian, Portland, Schmidt, Stevenson, Wiesendanger

* Bei Passian findet sich die Schreibweise Bianca Battista; Head schreibt Blanche Batista.

 

Blanche Courtain, Fall. Eine Belgierin (1903-) erzählte im Alter von fünf Jahren von einem Vorleben als Apotheker in Brüssel. Dabei trat auch mediumistisches Verhalten auf.

Quellen: Delanne, Stevenson

 

Blanche Poynings, Fall angeblicher spiritistischer Kommunikation durch automatisches Schreiben (ohne Reinkarnations-Komponente), der 1911 von J. L. Dickinson publiziert wurde* und das bekannteste Beispiel scheinbar paranormaler Information darstellt, die auf Kryptomnesie zurückgeht. Unter Hypnose (nach der Niederschrift des automatischen Berichtes der angeblichen diskarnierten Blanche Poynings) gab das Medium die tatsächliche Informationsquelle bekannt: den historischen Roman Countess Maud, der alle berichteten Details enthielt.

* A Case of Emergence of a Latent Memory under Hypnosis. In: Proceedings of the Society for Psychical Research 25, p455-467.

 

Blavatsky, Helena* Petrovna, englische Namensform von Elena Petrovna Blavatskaja (1831-1891; Mädchenname: Hahn von Rottenstern*), Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft und Medium. Daß sie dabei auch Betrug anwandte, konnte Hodgson 1885 nachweisen. Ihre Hauptwerke Isis unveiled (1877) und The secret doctrine (1888) enthalten auch die indische Reinkarnationslehre in veränderter Form. Nach ihrem Tod behauptete Subba Row (ein Mitglied der Gesellschaft), ihr Geist sei ihm erschienen und hätte die zu Lebzeiten erfolgte Verkündung der Reinkarnationslehre bedauert.

* abweichende Angaben im National Union Catalog: Helene, geb. Hahn-Hahn

 

Bloxham, Arnall, britischer Hypnotiseur, der zahlreiche Regressionen in frühere Inkarnationen durchführte und auf Tonband aufzeichnete. Nach eigenen Erinnerungen soll er einmal der Schauspieler Edmund Kean (1789-1833) gewesen sein, sowie ferner ein Chinese, der jung starb.

 

Bogomilen, eine christliche Sekte auf der Balkanhalbinsel (10. bis 15. Jahrhundert), die stark vom Manichäismus beeinflußt war. Sie wurde von dem Priester Bogomil gegründet. Ihr Glaube an die Reinkarnation entsprach dem manichäischen.

 

Bongkuch Promsin, Fall. Bongkuch Promsin wurde am 12.2.1962 in Tha Tako (Thailand) geboren und lebte im nahen Don Kha. Er begann im Alter von etwa 20 Monaten Erinnerungen an ein Vorleben als Chamrat Pooh Kio (geboren 1936 in Hua Taneon) zu äußern, der am 8.4.1954 von zwei Männern erstochen wurde, die ebenso wie er laotischer Abstammung waren. Nach seinem Tod soll er 7 Jahre über der Stelle zugebracht haben, an der seine Leiche gefunden wurde. (Unter Bongkuchs Erinnerungen befanden sich auch einige aus der Zeit nach Chamrats Ermordung.) Zu den charakteristischen Verhaltensweisen Bongkuchs als Kind gehörten ein starkes Rachebedürfnis gegenüber den Mördern (Maa und Ban), plötzliche Anfälle von "Erwachsensein" (mit sexueller Aggressivität gegenüber älteren Mädchen) und einige eher laotische Alltagsgewohnheiten. Auch xenoglosse Kenntnisse der laotischen Sprache besaß er. Nach Bekanntwerden des Falles und verschiedenen Besuchen von Mitgliedern der Familie Chamrats (ab 1964) begannen 1965 drei Ärzte (Sphon Nakphairaj, Suthat Thanaped und Sompod Phanpreuk) mit Untersuchungen. Ian Stevenson begann seine Nachforschungen (an denen auch Sayadaw U Sobhana und Professor Kloom Vajropala beteiligt waren) zusammen mit Francis Story 1966, nachdem er durch Berichte in Zeitungen (Pim Thai am 9. und Thai Rat am 11.3.1965) von dem Fall erfahren hatte.

Quelle: Stevenson

 

Boullan, Joseph-Antoine (1824-1893), französischer Magier und ehemaliger katholischer Priester, der 1875 behauptete, die Reinkarnation Johannes des Täufers zu sein.

 

Braga, der Ort des Konzils von 561 (in Portugal), das die Verdammung Priscillians erneuerte. Dabei wurde festgelegt: Si quis animas humanas dicit prius in caelesti habitatione peccasse et pro hoc in corpora humana in terra deiectas, sicut Priscillianus dixit, anathema sit.* → Konstantinopel.

* Übersetzung (MGo): Wenn wer sagt, die menschlichen Seelen hätten früher in ihrer himmlischen Wohnung gesündigt und seien dafür auf der Erde in menschliche Körper geworfen worden, wie Priscillian sagte, so er ein Verfluchter.

 

Brahma Kumaris ("Töchter Brahmâs"). Eine von Lekh Raj (1876-1969) ins Leben gerufene religiöse Bewegung. Lekh Raj, der seit 1937 Anhänger sammelte, gründete 1952 in Mount Abu (Rajasthan) die World Spiritual University (BKWSU). Das Ziel der Sekte ist die Wiederverkörperung im "Goldenen Zeitalter" (sat yuga).

 

Brâhmanas, Prosakommentare zumVeda aus der Zeit zwischen etwa 900 und 700 v. Chr. Ebenso wie im Veda selbst gibt es auch in den Brâhmanas keine sicheren Hinweise auf die Reinkarnationslehre. Bemerkenswert ist jedoch die Stelle im Jaimîniya-Brâhmana 1,18 bzw. 1,50: Drum sendet mich in einen Mann, der mich erzeugen soll, und flößet mich in eine Mutter ein!*

* tam mâ pumsi kartary erayadhram pumsah kartur mâtary âsisikta. (Übersetzung: Hertel)

 

Brahmanismus, der ältere Hinduismus (nach der vedischen Zeit Indiens, also vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis in die 2. Hälfte des 1. nachchristlichen Jahrtausends). Der Name Brahmanismus hängt mit den damals vorherrschenden Spekulationen über die Weltseele (brahman) sowie auch mit dem Einfluß der Brahmanen-Kaste zusammen. Der Unterschied zum späteren klassischen Hinduismus besteht vorallem in der damals noch geringen Bedeutung individueller Gottheiten und ihrer Verehrung. Die Reinkarnationslehre ist jedoch im wesentlichen gleichgeblieben.

 

Bridey Murphy, Fall. Der amerikanische Geschäftsmann Morey Bernstein, der sich privat mit Hypnose beschäftigte, führte in Pueblo (Colorado) insgesamt acht Sitzungen mit der (von Indianern abstammenden) Hausfrau Virginia Tighe (geboren am 27.4.1923 in Madison, Wisconsin) durch, deren Namen er stets durch das Pseudonym Ruth Simmons (Mädchenname: Mills statt Burns) wiedergab. Bei der 3. bis 8. Sitzung (29.11.1952-1.10.1953) beschrieb sie eine Präinkarnation als Bridey (eigentlich Bridget Kathleen) Murphy, Tochter von Duncan und Kathleen Murphy, die am 20.12.1798 in Cork (Irland) geboren wurde. 1818 heiratete sie Sean Brian Joseph McCarthy (1796-) und zog mit ihm nach Belfast, wo sie 1864 starb, nachdem sie eine Treppe hinabgestürzt war. Den hypnotischen Regressionen ließ sich eine große Anzahl von Detailinformationen entnehmen, die (wie spätere Nachforschungen William J. Barkers in Irland ergaben) vielfach bestätigt werden konnten. Hingegen ließen sich Bridey Murphy selbst und die meisten der von ihr genannten Personen nicht explizit nachweisen. Bernstein publizierte den Fall in seinem Buch The search for Bridey Murphy (1956)*, das erstmals weltweite Diskussionen über die Frage der Reinkarnation auslöste. Eine erfolgreiche journalistische Kampagne der Bildzeitung Chicago American gegen die (in anderen Blättern viel publizierte) Story bewirkte, daß der Fall bald allgemein als im Sinne der Kryptomnesie-Hypothese aufgeklärt galt.** Diese Behauptung hält jedoch einer unvoreingenommenen Überprüfung nicht stand, sodaß z. B. Ian Stevenson die Reinkarnationshypothese noch immer für wahrscheinlich hält. Daneben erinnerte sich Mrs. Tighe*** auch noch an eine kurze Inkarnation in Nieuw Amsterdam (so hieß New York bis 1664). Sie machte darüber jedoch keine Angaben, die man hätte überprüfen können.

Quellen: Allgeier, Bernstein, Banerjee, Blundell, Bonin, Buttlar, Cavendish, Cerminara, Dethlefsen, Delacour, Dreecken, Ducasse, Faber, Fisher, Gossler, Gardner, Greenhouse, Hines, Hemleben, Holzer, Holroyd, Hummel, Hutten, Kline, Langley, Lauritsen, Muller, McIntosh, Macaluso, Moss, Perkins, Schönborn, Schmidt, Umlauf, Walther, Ward, Wilson, Walker, Wiesendanger, Zusne, Found, Keine, Search, Träume, Yes

* Die erste gedruckte Erwähnung des Falles war am 12., 19. und 26.9.1954 im Empire Magazine.

** Als Quelle der falschen Erinnerungen an eine Präinkarnation in Irland wird eine ehemalige irische Nachbarin von Virginia Tighe (Mrs. Corkell) genannt, deren Mädchenname Bridie Murphy gewesen sein soll. Ihre Angaben über frühere Kontakte der beiden wurden jedoch von Mrs. Tighe dementiert. Barker, dem sie ein Interview verweigerte, fand schließlich heraus, daß es sich bei Mrs. Corkell um die Mutter eines Redakteurs des Chicago American handelte. Nach anderen Angaben wurde sie von Pastor Wally White gefunden.

*** Den Namen Tighe erwab sie durch ihre 2. Ehe (mit Hugh Bryan Tighe). Ledig hieß sie Grung seit sie im Alter von 3 Jahren adoptiert wurde.

 

Bridge to Freedom, eine 1954 von Thomas Printz gegründete Abspaltung der I Am Bewegung. Auch sie lehrt die Reinkarnation und kennt Praktiken zur Beeinflussung des Karma. Ihr Sitz ist auf Long Island.

 

Broad, Charlie Dunbar (1887-1971), britischer Philosoph und Anhänger der Reinkarnationslehre.

 

Brotherhood of the Cross and Star, eine von Olumba Olumba Obu gegründete religiöse Bewegung in Nigeria, deren Reinkarnations- und Karmalehre auf hinduistischen Einfluß zurückgehen.

 

The Brother's Story, tamilisches Epos in verschiedenen Versionen, dessen Hauptfiguren Reinkarnationen der Pân·d·avas (einer Gruppe von Brüdern) und deren gemeinsamer Frau Draupadî aus dem Mahâbhârata sind.

 

Bruce Peck, Fall.

Quelle: Stevenson

 

'Brug chen Rin po che, der inkarnierte Lama des Klosters von Hemis (He mi dGon pa, gegründet 1604) in La dwags (Ladâkh). Er ist das Oberhaupt der 'Brug pa bKa' brgyud pa Sekte und gilt als sPrul sku des Âdi-Buddha Vajradhara (tibetisch: rDo rje 'Chang). der 1. Abt war sTag tshang Ras pa, der 4. Padma dKar po (1527-1592). Der gegenwärtige (* um 1964) wurde eingesetzt, nachdem sein Vorgänger (der nach der chinesischen Okkupation aus Tibet nicht mehr ausreisen konnte) für tot erklärt worden war. Als eine frühere Inkarnation gilt der Tantriker Na ro pa.

 

Bruno, Giordano (1548-1600), italienischer Philosoph und Gelehrter, der wegen seiner dem Christentum teilweise widersprechenden Ideen von der Inquisition in Rom verbrannt wurde. Zu den ihm vorgeworfenen häretischen Ideen gehörte auch die Reinkarnation.*

* Auszug aus dem Verhör vom 2.7.1592 in Venedig über Reinkarnation: Ich habe immer für wahr gehalten und halte für wahr, daß die Seelen selbständig subsistierende Substanzen sind [...] und daß solche [...] nicht von einem Körper in einen anderen übergehen [...] Aber anderseits habe ich philosophisch die Lehre behandelt und auch verteidigt, daß [...] sie [= die Seele] in derselben Weise, wie sie in einem Körper sein und von einem Körper in einen anderen Körper übergehen kann, was, wenn es nicht wahr ist, doch wenigstens wahrscheinlich ist nach der Meinung des Pythagoras. (Übersetzer nicht bekannt.)

 

Buddha ("der Erleutete"), Beiname des (auch Shâkyamuni genannten) Inders Siddhârtha Gautama*, des Begründers des Buddhismus. Das Auftreten eines Buddha wird von den Buddhisten nicht als einmaliges, sondern als periodisches Ereignis verstanden. Der Mahâyâna-Buddhismus nimmt an, daß jeder Mensch im Laufe seiner Reinkarnationen einmal ein Buddha sein wird. Abweichende Pâli-Form: Buddho.

* Die Lebensdaten des Buddha sind nach neuesten Forschungen wieder völlig ungewiß (5./4. Jahrhundert v. Chr.?)

 

Buddhismus, eine asiatische Religion, die im 6. Jahrhundert v. Ch. in Indien von Buddha gegründet wurde. Der Buddhismus leugnet die Existenz einer individuellen unsterblichen Seele, glaubt jedoch an die Transkarnation des Karma, das nach dem Tod als Bewußtseinssamen (vijñâna) in den Körper der zukünftigen Mutter eintritt. Um Erlösung (moksa) zu erreichen, muß man alle Begierden abtöten, die die Illusion eines individuellen Selbst aufrechterhalten. Verschiedene Praktiken (z. B. Meditation) ermöglichen das Auslöschen (nirvâna) der Begierden bzw. der Individualität und damit das Ende des leidvollen Reinkarnationszyklus. Der Buddhismus zerfällt in drei große Richtungen:

 

Bummerang-Karma. Eine Form des Karma, bei der eine (gute oder böse) Tat in genau der gleichen Weise in einer späteren Inkarnation auf den Handelnden zurückfällt (z. B. indem ein Mörder ebenfalls ermordet wird).

 

Buzzi-Mucceno, Fall. 1965 wurden in Genua zwei Frauen, die einander nicht kannten, in verschiedenen Stadtteilen vom Blitz getroffen. Es handelte sich um die in Genua wohnende 32jährige Ninetta Buzzi und die 30jährige Cigora Mucceno aus Neapel, die sich gerade auf dem Weg zum Bahnhof befand, wo sie ihre Rückreise antreten wollte. Beide erwachten in verschiedenen Krankenhäusern aus ihrer Bewußtlosigkeit und behaupteten dann, die jeweils andere zu sein und sich an deren Vergangenheit zu erinnern. Beide wurden später von Professor Armeno Sibello behandelt.

Quellen: Delacour, Hutten