Eckankar. Eine von Paul Twitchell 1965 gegründete Religion, die die Befreiung vom Rad der Wiedergeburten verspricht. Ihr Zentrum ist in Menlo Park (Kalifornien).
Eclesia Catolica Cristiana. Eine von Delfin Roman Cardona aus Puerto Rico 1956 unter anderem Namen gegründete spiritistische Religionsgemeinschaft, die die Reinkarnation mit den Lehren Kardecs übernahm.
ECM. Abkürzung für Extra Cerebral Memory, also eine vom Gehirn unabhängige Erinnerung, wie sie auch bei der Rückerinnerung an frühere Inkarnationen auftreten müßte, weil ja das Gehirn bei jedem physischen Tod zerstört wird.
Edda. Altisländische Sagenliteratur, die in zwei Handschriften aus dem 13. Jahrhundert vorliegt und die wichtigste Quelle der germanischen Mythologie darstellt. Die Geläufigkeit des Reinkarnationsglaubens bei den Germanen zeigt sich in der Edda an mehreren Stellen, z. B. im Fluch Hagens auf Brunhild (Und verwehrt sei ihr ewig die Wiedergeburt!*) in der älteren Edda, die zwischen 800 und 1100 gedichtet wurde. Am Ende des 2. Liedes von Helgi, dem Hundingstöter (Helgaqviða Hundingsbana onnor) steht folgender Prosazusatz: Das war ein alter Glaube, daß die Menschen wiedergeboren werden könnten, jetzt aber heißt das alter Weiber Wahn. Von Helgi und Sigrun erzählt man, daß sie wiedergeboren seien: er hieß da Helgi, der Haddingsheld, und sie Kara, Halfdans Tochter, wie davon in den Karaliedern gesungen ist; und auch da war sie Walküre.** Ob dieser Nachsatz dasselbe Alter hat, wie das Helgi-Lied, ist jedoch umstritten. Im Lied von Brunhilds Helfahrt (Helreiþ Brynhildar) spricht sie in Strophe 14: Aufs Neue immer zu Not und Sorge werden Weiber und Männer zur Welt geboren.*** Auch das Lied von Helgi und Sváva (Helgakviþa Hiorvarþssonar) schließt mit dem Zusatz: Von Helgi und Sváva heißt es, daß sie wiedergeboren seien.****
* Übersetzungen von Hugo Gering (nach Felix Genzmer): nie werde sie von dort wiedergeboren! Originaltext: þars hon aptrborin / aldri verði! (Sigurðarqviða in scamma V.45,5f.)
** þat var trúa í fornescio, at menn væri endrbornir, enn þat er nú kolluð kerlingavilla. Helgi oc Sigrún er kallat at væri endrborin. Hét hann þá Helgi Haddingiascaði, enn honn Kára, Halfdanar dóttir, sva sem qveðit er í Károlióðom, oc var hon valkyria.
*** Muni viþ ofstríþ /alls til lengi / Konur ok karlar / kvikvir føþask (Übersetzung von Hugo Gering).
**** Helgi ok Sváva er sagt at væri endrborin (Übersetzung von Hugo Gering).
Edna Greenan, Fall. Unter Hypnose durch Joe Keeton beschrieb Edna Greenan, eine Hausfrau aus Liverpool, ihr Vorleben als Nell Gwynn (1650-1687), eine bekannte Schauspielerin und Kurtisane des Königs Charles II.
Quelle: Moss
Eduardo, Fall. Eduardo Esplugus-Cabrera in Habana (Kuba) erinnerte sich an ein Vorleben als Pancho Seco* in einem bestimmten Haus** in einem anderen Teil der Stadt, der am 28.2.1903*** gesorben war. Die meisten seiner Angaben konnten von seiner Familie bei einer Überprüfung 1907 bestätigt werden. Der Originalbericht erschien 1917 in der Zeitschrift Fiat Lux in Puerto Rico.
Quellen: Delanne, Head, Schmidt, Stevenson
* Abweichungen bei Delanne: Edouard Esplugas Cabrera und Pancho Saco. Panchos Eltern heißen Pierre und Amparo Saco.
** Campanario 69
*** nach Delanne ein Sonntag, tatsächlich ein Samstag
Edward Ryall, Fall. Anläßlich der Betrachtung des Halleyschen Kometen 1910 behauptete der Engländer Edward Ryall (1902-), ihn schon 1682* gesehen zu haben. Damals sei er John Fletcher (24.6.1645-) in Somerset (England)** gewesen, der in der Schlacht von Sedgemoor (1685) fiel. Ryall berichtete darüber erstmals 1970 in einem Brief an den Daily Express und schrieb später das Buch Second Time Round.*** Ian Stevenson, der den Fall untersuchte, hatte ihn dazu angeregt und ein Vorwort verfaßt. Spätere Nachforschungen durch Ian Wilson, bei denen selbst sehr konkrete Angaben nicht verifizierbar waren, lassen den Fall etwas zweifelhaft erscheinen.
Quellen: Allgeier, Ebon, Head, Holroyd, Leek, Wilson, Walker
* Allgeier nennt die irrige Jahreszahl 1662 und behauptet, es sei dies die letzte Wiederkehr des Kometen vor 1910 gewesen (tatsächlich: 1835). Die Periodizität von P/Halley wurde übrigens erst 1705 erkannt.
** Muller nennt Moorlinch als Geburts- und Westonzoyland (bei Wilson: Weston Zoyland) als Wohnort.
*** Oft fälschlich als Second Time Around zitiert. Amerikanischer Titel: Born Twice.
Edward Taylor, Fall.
Quelle: Stevenson
Elias (Eliyyä, Eliyyahû; 9. Jahrhundert v. Chr.), Prophet, der nach Aussage der Bibel von Jesus als in Johannes dem Täufer reinkarniert dargestellt wird (Mt. 17,12f), während er an anderen Stellen erst für die Zukunft erwartet wird (z. B. Mt. 11,14). Nach theologischer Interpretation jedoch kann Elias nicht reinkarnieren, weil er (laut 2. Kön. 2,11) nicht gestorben ist.
Elisa, Fall einer hypnotischen Regression durch Matthias Güldenstein. Dabei sprach eine Frau M. von ihrem Vorleben als Elisa (8.5.1732-), Tochter der Rosina Meier in Helmstedt und Gattin von Arthur Kranz (seit 8.5.1751). Diese Inkarnation ließ sich historisch nicht verifizieren.
Quelle: Güldenstein
Elisabeth Wirnitz, Fall. Als die 18jährige Polin Elisabeth Wirnitz aus Warschau in Gdingen ein namenloses Grab sah, identifizierte sie es als ihr eigenes und fiel in Ohnmacht. Sie erinnerte sich an ein Vorleben vor Jahrhunderten als Frau eines Fischers, der bei einem Sturm verunglückte, was sie in so tiefe Armut stürzte, daß sie bald danach ebenfalls starb. Eine von ihr erwähnte Kapelle neben dem Grab hat es Nachforschungen zufolge tatsächlich gegeben, bis sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.
Quellen: Dealacour, Schmidt
Elizabeth Bradley, Fall. Ein 14jähriges Mädchen namens Linda litt unter starker Furcht vor anfliegenden Bällen. Unter Hypnose durch Glenn Willistone erzählte sie von einem Vorleben als Elizabeth Bradley, die wegen Hexerei zum Tod durch Erhängen verurteilt wurde. Sie lief weg, wurde aber vom Mob eingeholt und gesteinigt.
Quelle: Williston
Elli Schmidt, Fall. Eine Deutsche dieses Namens berichtete von Déjà vu Erlebnissen 1937 in Miltenberg und in Dorfprozelten mit Erinnerungen an ein Vorleben an diesen Orten zur Zeit der Bauernkriege. Ferner hatte sie am 15.3.1941 bei der Verabschiedung ihres an die Front zurückkehrenden Mannes spontane Erinnerungen an mehrere ähnliche Szenen in früheren Inkarnationen. Alle diese Soldaten sind später gefallen, so auch dieser (am 10.3.1942).
Quelle: Schmidt
Elvira, Fall. Ein Dr. Sylvius berichtete, sein Freund Professor K. (1884-) sei überzeugt gewesen, früher einmal ein preußischer Leutnant gewesen zu sein, der kurz nach seiner Heirat mit Elvira, der Tochter des Regimentskommandeurs, im Deutsch-Französischen Krieg gefallen ist. Am 22.3. und 4.4.1922 kam es durch ein Medium zu einer Materialisation Elviras, die erzählte, er sei am 16.8.1870 bei Mars la Tour gefallen* und sie selbst ein halbes Jahr später gestorben.
Quelle: Passian
* Das Datum dieser Schlacht ließ sich vierifizieren. Sie wird auch als Schlacht von Vionville bezeichnet und forderte 16.000 Tote.
Embassy of the Gheez-Americans. Eine von der "Kaiserin" Mysikiitta Fa Senntao geführte Religionsgemeinschaft mit dem Sitz in Long Eddy (New York). Sie soll von der Sonne kommen und hier einen fremden Körper bewohnen. Ihr "Volk" ist seit Jahrtausenden in allen Nationen reinkarniert und harrt seiner Erlösung durch sie.
Empedokles (’Eμπεδοκλη~ς; 490-430), griechischer Philosoph. In Fragment 107/115 schreibt Empedokles, daß wenn einer von den Dämonen sich durch Mord, Meineid oder ein anderes Verbrechen befleckt, er 30 000 Horen (= Jahre?) lang fern von den Seligen in unterschiedlichen Formen sterblicher Wesen umherschweifen muß. Empedokles hielt sich auch selbst für einen dieser Unglücklichen und glaubte, vorher schon als Jüngling, Mädchen, Busch, Vogel und Fisch gelebt zu haben.* In Fragment 131/127 heißt es, die beste Inkarnation im Tierreich sei der Löwe, und im Pflanzenreich der Lorbeer. Empedokles hielt seine Inkarnation für die letzte des Zyklus (Fragment 102/112,4). Bemerkung: Der Dämon (δαιμων) erfüllt in der Reinkarnationsvorstellung des Empedokles etwa die Funktion der Psyche (ψυχη) bei anderen Denkern.
* Fr. 108/117: ’´ηδη γα´ρ ποτ’ ’εγω` γενο´μην κου~ρο´ς τε κο´ρη τε / θα´μνος τ’ ο’ιωνο´ς τε κα` ’´εξαλος ’ε´λλοπος ’ιχθυ´ς.
Emrullah Turhan, Fall. 1949 wurde der Türke Emrullah Turhan geboren, der ab seinem zweiten Lebensjahr von seinem Vorleben als Scheich Maruf (-1848) erzählte und dabei die Namen vieler Verwandter und andere Details berichtete. Der Fall wurde von Ian Stevenson und Doksat untersucht.
Quelle: Ravignant
Enkel (Kindeskind). Als Verkleinerungsform zu ahd. ano (= Ahn) enthält dieses Wort die Vorstellung vom wiedergeborenen Vorfahren.
Ennius, Quintus (239-196), römischer Dichter. Im 1. Buch seiner Annalen beschreibt er einen Traum, wonach die Seele Homers nach verschiedenen Inkarnationen (u. a. als Pfau) in ihm selbst wiederverkörpert worden sei. Darüber hinaus gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, daß Ennius ein Anhänger der Reinkarnationslehre war.
Er. Im X. Buch der Politeia beschreibt Platon die Erlebnisse des Pamphyliers Er* (tatsächlich ein orientalischer Name), der 12 Tage nach seinem Tod in der Schlacht wieder zum Leben erwachte. Er berichtete dann von seinem Aufenthalt im Jenseits, wo er diskarnierte Seelen bei der Auswahl ihrer bevorstehenden Inkarnationen beobachten konnte.
* Das Wort ist im Nominativ nicht überliefert, im Genetiv gibt es die abweichenden Formen ’ηρο`ς und (im Codex Parisinus 1807) ’η~ρο`ς
Erich Pröll, Fall. Unter Hypnose berichtete Erich Pröll von einem Vorleben als Charles Bastogne in Remouchamps (Flandern) und beschrieb die nahegelegenen Tropfsteinhöhlen. Er bezeichnete sich als Freund von Pierre Comblain, der 1563 als Widerstandskämpfer gegen die Spanier hingerichtet wurde.
Quelle: Bobsin
Erika Bräuer, Fall. Eine Patientin* Thorwald Dethlefsens erinnerte sich 1975 in Hypnose an ein Vorleben als Christin zur Zeit Kaiser Domitians, deren Mann Afrahmus hieß. Sie wurde durch Feuer hingerichtet, nachdem sie einen Giftmord begangen hatte.
Quellen: Dethlefsen, Faber
* Der Name Erika Bräuer stammt von Faber; Dethlefsen nennt Inge S. aus Nürnberg (1947-).
Erika L., Fall. Unter Hypnose durch Peter Thienel berichtete eine Frau dieses Namens von mehreren Vorleben: als Höhlenbewohnerin Hura, die in der Hocke ein Kind gebar, als Gunhold, der als Junge ertrank und als Johanna, die 1776 in England als einjähriges Baby an einem Fieber starb und danach als ihr Bruder Johann reinkarnierte, der 1791 ein Jahr alt war.
Quelle: Thienel
Erin Jackson, Fall eines amerikanischen Mädchens (1969-), das im Alter von drei Jahren oft Erinnerungen an eine Präinkarnation als John äußerte und deutlich maskulines Verhalten zeigte. John muß vor der (um 1930 abgeschlossenen) Motorisierung der Vereinigten Staaten gelebt haben. Erins Mutter Marilyn Jackson schrieb 1980 an Ian Stevenson, der sie noch im selben Jahr aufsuchte. Die betroffenen Personen tragen Stevensons Pseudonyme
Quelle: Stevenson
Erinnerungskette. Das Phänomen der Erinnerung an das Leben einer Person, die sich zu Lebzeiten an noch frühere Inkarnationen erinnerte, die jedoch der gegenwärtigen Verkörperung zumeist nicht mehr zugänglich sind.
Erkan Kiliç, Fall. Um den 13.3.1962 wurde Erkan Kiliç als Sohn von Yusuf Kiliç und seiner Frau Lâtife in einer sehr armen 'Alawî-Familie in Adana (Türkei) geboren. Seit frühester Kindheit zeigte er Angst vor Flugzeugen und im dritten Lebensjahr begann er von einem Vorleben als Ahmet Delibalta (1936-) zu berichten, derin Adana den Nachtclub Havuz besessen hatte. Er war auf dem Rückflug von Istanbul am 8.3.1962 im Taurus-Gebirge abgestürzt und dann im Schnee erfroren. Bereits eine Woche vor dem Absturz hatte Erkans Mutter einen Ankündigungstraum. Zur Zeit seiner ersten Äußerung fand Erkan bereits allein den Weg zu den (etwa 200 Meter entfernten) Häusern von Ahmets Witwe und Mutter. Er hatte Kenntnis von Ahmets tatsächlichem Schicksal nach dem Absturz, während dessen Famile annahm, er wäre bei dem Aufprall getötet worden. Auch daß infolge einer Verwechslung zuerst ein fremder Jude unter Ahmets Namen begraben worden war, wußte er. Die Bergung der Leiche erfolgte erst nach Erkans Geburt. Ian Stevenson und Resat Bayer begannen 1970 mit der Untersuchung des Falles.
Quelle: Stevenson
Ernest Shafenberg, Fall. Der Amerikaner Shafenberg hatte Erinnerungen in Form von Flashbacks an mehrere Vorleben, von denen er zwei als verifiziert betrachtet*: 1. Billy Cromstock (Mitte 19. Jahrhundert), ein Scout der US-Kavallerie indianischer Abstammung, der mit 35 Jahren getötet wurde und 2. Robert Mackereth, ein US-Kavallerist von Fort Yates (North Dakota), der Ende des 19. Jahrhunderts 18jährig getötet wurde. Shafenberg hatte 1970 auch ein Déjà vu Erlebnis in Wounded Knee.**
Quelle: Banerjee
* An der Straße neben seinem Haus stellte Schafenberg eine Tafel mit folgendem Text auf: Reincarnation's greatest story (here at this place): Truth, I live again. Ernest Shafenberg, Kingfisher, Okla. 73750.
** Die berühmte Schlacht an diesm Ort fand 1890 statt.
Esoteric Fraternity. Eine 1887 von Erastus Butler in Boston gegründete Religionsgemeinschaft, die auch die Reinkarnation lehrt. Butlers Nachfolger waren Enoch Penn, Lena Crow und William Corecco.
Esoterik. Ursprünglich ein auf einen geschlossenen Kreis von Eingeweihten beschränktes Wissen, bezeichnet man mit diesem Wort heute die Gesamtheit aller (insbesondere nicht-religiösen) Erfahrungen und darauf fußenden Erklärungsmodelle, die die Grenzen unseres wissenschaftlichen Weltbildes und der animistischen Parapsychologie überschreiten. Zu diesen zählt auch die Reinkarnation.
Etherian Religious Society of Universal Brotherhood. Eine 1965 in Kalifornien von E. A. Hurtienne gegründete Religionsgemeinschaft, die auch die Reinkarnation lehrt. Ihr Sitz ist in Marcos (Kalifornien).
Eugenie, Fall. 1904 hypnotisierte Albert de Rochas in Grenoble die 35jährige Bedienerin Eugenie Delpit, die von ihrem Vorleben als Apollonie (Ninie) berichtete. Danach soll die noch kurz Eugenies gleichnamige und früh verstorbene Schwester gewesen sein.
Quelle: Rochas
Evans-Wentz'sches Gesetz (von Ian Stevenson benannt). Es besagt, daß die Erwartungen zu Lebzeiten die postmortalen Erlebnisse stark beeinflussen. Beispielsweise spiegeln sich die lokalen religiösen Vorstellungen im Zusammenhang mit den Details der Reinkarnation (etwa betreffend den Wechsel des Geschlechts, der Familie etc.) deutlich in den untersuchten Fällen.
Exkarnierung. Der inverse Inkarnierungs-Prozeß, also die Loslösung der Psyche aus ihrer Verbindung mit einem physischen Körper beim Tod.
Etymologie: lat. ex (aus), im Kontrast zu lat. in-carnatio (Ein-fleischung) aus lat. caro, altlateinisch carnis (Fleisch).
Ezra Brandon, Fall. In einem Trance-Reading sagte Edgar Cayce, daß ein Mann dieses Namens im 17. Jahrhundert in Salem als Hexenjäger (Jacob Bennett) aktiv war, wobei auch seine damalige Frau (jetzt seine spätere zweite Frau Marion Kramer) zu seinen Opfern zählte.
Quelle: Langley