Kaarin Bergström, Fall von Kryptomnesie. Der finnische Psychiater Reima Kampman führte an einer 19jährigen Studentin hypnotische Regressionen in insgesamt acht Vorleben durch. Das älteste fand in China statt, das jüngste als Kaarin Bergström endete 1939 bei einem Luftangriff im finnischen Winterkrieg. Eine weiter Inkarnation war im 13 Jahrhundert eine englische Gastwirtstochter. Aus dieser Zeit konnte die Versuchsperson ein mittelenglisches Volkslied singen, das auf Tonband aufgenommen wurde. In einer späteren Sitzung nannte sie einige Bücher als Informationsquellen, in denen die geschilderten Episoden und das Lied tatsächlich enthalten waren.

Quelle: Schiebeler

 

Kabîr (1440-1518). Indischer Mystiker und Vorläufer des Sikhismus. Er versuchte Hinduismus und Islâm zu vereinigen, wobei er von ersterem auch die Reinkarnationslehre übernahm. Eine Zusammenstellung seiner Schriften (Bîjak) ist das heilige Buch der Kabîrpanthîs, wie seine Anhänger genannt weden.

 

Kailash Narain Mishra, indischer Fall vom Typ Moslem → Moslem (beide männlich).

Quelle: Mills

 

Kakshappa Ishwara, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Kalar, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Kallimachos (Kαλλιμαχος), alexandrinischer Dichter und Gelehrter (um 305 bis um 240 v. Chr.) In einem Fragment* bezeichnete er sich als Reinkarnation des Hipponax (‘Iππωναξ; Dichter, 6. Jahrhundert v. Chr.) Ob er daran jedoch selbst geglaubt hat, ist fraglich.

* Papyrus Oxyrhynchus VII 1011 V.92ff: Originaltext fehlt noch. Übersetzung von Ernst Howald und Emil Steiger: Hört auf den Hipponax! Denn ich komme just daher, wo sie für einen Batzen eine Kuh kaufen, 'nen Jambus bring' ich, der nicht von der Schlacht künde mit Bupalos, ... (Mit dem Ort, wo eine Kuh soviel kostet, ist die Unterwelt gemeint. Bupalos war ein Widersacher des Kallimachos.)

 

Kamma. Die Bezeichnung für Karma in Pâli, der Sprache des buddhistischen Kanons.

 

Kardec, Allan (1803/04-1869). Pseudonym für Hippolyte Léon Denizard Rivail, den Begründer des französichen Spiritismus (der im Gegensatz zum damaligen angelsächsischen Spiritismus die Reinkarnation lehrte). Kardec* und Allan sollen seine Namen in früheren Inkarnationen gewesen sein (Kardec im 12. Jahrhundert in Spanien). Sein Hauptwerk Le Livre des Esprits (1857) gilt als die Bibel der französischen Spiritisten. Heute ist seine Lehre vorallem in Brasilien verbreitet. Die medialen Fähigkeiten von Celina Japhet**, durch die Kardec von der Reinkarnation erfuhr, wurden von M. Roustan entwickelt, der an die Wiederverkörperung glaubte.

* andere Schreibweise: Kardek

** nach Schiebeler Célina Béquet. Sie empfing ab 1846 einschlägige Botschaften und begründete 1849 einen spiritistischen Zirkel, dem Rivail 1856 beitrat.

 

Karen, Fall. Am 11.9.1953 wurde Karen in São Paulo geboren. Vorher hatte ihre Großmutter eine Ankündigungs-Vision ihrer Schwester Clara, die den Geburtstermin bekanntgab. Clara war am 5. November 1944 in Wien getötet worden, als ein Luftschutzkeller durch eine Bombe einstürzte.* Karens Birthmarks am Kopf entsprachen Claras Verletzungen nach Aussage ihres überlebenden Sohnes. Später zeigte Karen zwar eine ungewöhnliche Zuneigung zu ihrer Großmutter, aber keine Erinnerungen.

Quelle: Playfair

* Durch eigene Recherchen konnte ich einen alliierten Luftangriff auf Wien am 5.11.1944 (zwischen 11 und 13.30 Uhr) verifizieren.

 

Karen Hudson, Fall. Auf einer Reise durch Indien, die sie in der Absicht unternahm, sich über die Reinkarnation Klarheit zu verschaffen, erlebte Karen Hudson zweimal beim Betreten des Kailasa-Tempels von Ajanta plötzliche Depressionen und Schmerzen zwischen den Augenbrauen. In ihrer Heimat Illinois erfuhr sie später durch eine sensitive Person von ihrem Vorleben als Edelsteinhändler, der in diesem Tempel von seinem besten Freund beraubt und durch Schläge auf den Kopf getötet worden war.

Quelle: Banerjee

 

Karin Möller, Fall. Eine deutsche Handelsvertreterin mit diesem Pseudonym hatte ein Déjà vu Erlebnis in Bremen. Spätere hypnotische Regressionen wiesen auf zwei Vorinkarnationen. In der ersten war sie ein ägyptischer Feldherr, der unter Amenophis IV. (14. Jahrhundert v. Chr.) einen Aufstand plante und schließlich sein Leben rettete, indem er 100 mitverschworene Priester verriet, die dann hingerichtet wurden. Später lebte sie als Ratsherr in Bremen, der am 22.10.1690 aufgrund einer falschen Anklage gehängt wurde. Diese Hinrichtung ließ sich historisch verifizieren.

Quelle: Bobsin

 

Karin Wohlfahrt, Fall. Am 27.8.1978 hypnotisierte Claus H. Bick die 34jährige Studienrätin Karin Wohlfahrt, wobei sie Erinnerungen an vier Präinkarnationen beschrieb: als Wirtschafterin Stella (18. Jahrhundert), als Elisabeth (16. Jahrhundert), als Tama (12. Jahrhundert), die als Kind von einem Bauern verschenkt wurde und später einen reichen Adeligen heiratete sowie als Hauku, ein Mann im 1. Jahrhundert. Spätere Regressionen erhöhten die Zahl der berichteten Vorleben auf acht.

Quelle: Allgeier

 

Karl B., Fall eines Postebamten in Nürnberg, der vor dem 1. Weltkrieg xenoglosse russische Sprachkenntnisse zeigte und später als Soldat bei Kursk Déjà vu Erlebnisse hatte. Er glaubt an ein Vorleben in dieser Gegend, vielleicht als der dort (wahrscheinlich von einem gewissen Michail) ermordete Pjotre Malinow (oder so ähnlich).

Quelle: Dreecken

 

Karma (karman; sanskrit für "Tat, Handlung"). Die von allen Taten und auch Gedanken verursachten Auswirkungen auf die Seele und ihr zukünftiges Schicksal (in diesem oder einem späteren Leben). Nach der Lehre des Karma ist die gegenwärtige Situation jedes Lebewesens von diesem in der Vergangenheit verdient bzw. verschuldet worden. Der Karmabegriff ist für Brahmanismus, Buddhismus und Theosophie von zentraler Bedeutung und wird zumeist naiv-deterministisch interpretiert. Vielfach wird auch angenommen, daß das bis zum Zeitpunkt des Todes angehäufte Karma anschließend in einem Himmel oder einer Hölle teilweise verbraucht wird, und nur der verbleibende Rest auf die Lebensumstände der nächsten Inkarnation Einfluß nimmt.* Abweichende Pâli-Form: kamma.

* In manchen Kulturen (z. B. bei den Tlingit oder in Westafrika) fehlt die Vorstellung des Einflusses einer moralischen Komponente. Andere (z. B. die Drusen) verlegen diesen Einfluß auf ein Jüngstes Gericht nach Abschluß der Inkarnationenkette.

 

Karma Dzong Meditation Center. Eine Niederlassung der tibetischen Karma pa Sekte in Boulder (Colorado), die auch das Tiger Monastery in Vermont betreibt. Sie wurde 1970 durch den aus Tibet geflohenen 11. Trung pa sPrul sku, Chos gyam Trung pa, errichtet.

 

Karma pa. Eine Abteilung der bKa' brgyud pa, der drittgrößten tibetisch-buddhistischen Sekte. Diese wurde um 1080 von Mar pa begründet, dessen Nachfolger der Dichter rJe btsun Mi la ras pa (1040-1123) war. Mi la ras pa war der Lehrer von sGam po pa (1077-1152), dessen Schüler sechs kaum unterschiedliche Teilsekten begründeten, zu denen auch die Karma pa zählt. Ihr Gründer (1185) war Dus gsum mKhen pa (1110-1193)*, der 1189 das Kloster mTshur phu gründete. Als seine Reinkarnationen (rGyal ba Karma pa) gelten:

  1. Chos 'dsin Las kyi rDo rje (1203-1282), auch Karma Guru oder Karma Baqshi genannt
  2. Rang 'byung rDo rje (1283-1338)
  3. Rol pa'i rDo rje (1339-1382)
  4. De bzhin gShegs pa (1383-1415)
  5. mThong ba Don ldan (1416-1453)
  6. Chos grags rGyal mtsho (1454-1506)
  7. Mi bskyod rDo rje (1507-1554)
  8. dBang phyug rDo rje (1556-1603)
  9. Chos dbyings rDo rje (1604-1676)
  10. Ye shes rDo rje (1677-1702)
  11. Byang chub rDo rje (1703-1732)
  12. bDud btul Grags pa rDo rje (1733-1797)
  13.  ... rDo rje (1798-1868)
  14. mKha' khyab rDo rje (1871-1922)
  15. Rang 'byung Rig pa'i rDo rje (1924-1981), starb in Chicago.
  16. ...

* Abweichend von den angegebenen Lebensdaten finden sich auch folgende in der Literatur: 2. (1204,1206-1283), 3. (1284-1339), 4. (1340-1383), 5. (1384-), 10. (-1674), 11. (1676-), 15. (1877-), 16. (1921,1923-1982).

 

karmischer Erbe. Nach der ursprünglichen buddhistischen Vorstellung wird zwar das bis zum Zeitpunkt des Todes angehäufte Karma bei der Wiedergeburt übernommen, allerdings ist die Person des Wiedergeborenen nicht mehr mit jener des Verstorbenen identisch (→ Transkarnation). Nach der Reinkarnationslehre hingegen ist jeder sein eigener karmischer Erbe.

 

Karpokrates (Kαρποκρατης). Gründer einer gnostischen Sekte christlicher Häretiker des 2. Jahrhunderts. Die Karpokratianer glaubten, daß für ihre spirituelle Entwicklung jede Art von Erfahrung (inklusive sündhafte) notwendig sei. Da dafür jedoch ein Leben nicht ausreicht, wurde (von Indien oder den Pythagoreern) die Reinkarnationslehre übernommen.

 

Kaspar Steinhauser, Fall. Eine Versuchsperson des Hypnotiseurs Thorwald Dethlefsen (Alfred Krämer) berichtete von einem Vorleben als Kaspar Steinhauser (1795-) in Meersburg (am Bodensee), der 1818 von Räubern niedergeschlagen wurde, aber überlebte.

Quelle: Faber

 

Katarina Jacob, Fall. Unter Hypnose (in den 1980er Jahren) durch Peter Thienel beschrieb die Schauspielerin Katarina Jacob zwei Vorleben in England. Im zweiten hieß sie Ivonne und war die Tochter eines Sir Edward, der ein Auto besaß.

Quelle: Thienel

 

Katharer. Eine mittelalterliche christliche Sekte, die im 12. und 13. Jahrhundert in Westeuropa verbreitet war. Die Katharer (die in Südfrankreich Albigenser genannt wurden) waren stark vom Manichäismus beeinflußt, wodurch auch ihr Glaube an die Reinkarnation bedingt war. Dieser erstreckte sich auch auf tierische Verkörperungen.

 

Katharer-Fall. Im März 1962 wurde eine Mrs. Smith Patientin bei dem Psychiater Arthur Guirdham. Sie litt unter Alpträumen, die mit Erinnerungen an ein Vorleben als Katharerin im 13. Jahrhundert in Frankreich zusammenhingen. Diese Erinnerungen hatte sie am stärksten als Teenager gehabt. Damals führte sie auch Aufzeichnungen darüber, die sie mittlerweile jedoch größtenteils zerstört oder verloren hatte. In Guirdham erkannte sie ihren damaligen Geliebten Roger de Grisolles wieder, der während der Katharer-Verfolgungen im Gefängnis gestorben war, bevor sie selbst auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Guirdham selbst hatte keine Erinnerungen daran, war jedoch schon seit Jahren an den Katharern interessiert. Er schrieb ein Buch über diesen Fall (The Cathars and Reincarnation, 1970), in dem er für Mrs. Smiths Vorexistenz den Namen Puerilia verwendete (an ihren richtigen erinnerte sie sich nicht). Guirdham fand auch noch weitere Personen in England, die Erinnerungen an ein Vorleben als Katharera zeigten und berichtete darüber in We Are One Another (1974). Dieses Buch behandelt im wesentlichen die (zumeist schriftlichen) Äußerungen von Clare Mills, die als Medium für Braïda de Montserver fungierte. Aufgrund dieser Informationen und unterstützt durch persönliche Erinnerungen der betroffenen Personen rekonstruierte Guirdham folgende Entsprechungen:

Der Katharer-Fall ist das bekannteste Beispiel für eine Gruppen-Reinkarnation.

Quellen: Buttlar, Gossler, Greenhouse, Guirdham, Head, Holroyd, Ward, Wilson, Walker

 

Katharina B., Fall, bei dem unter Hypnose folgende Vorleben berichtet wurden:

Quelle: Allgeier

 

Katsugorô, Fall. Der 1815 in Nakano geborene Japaner Katsugorô* erinnerte sich als Kind an ein Vorleben als Tôzô (1805-1810), Sohn des Bauern Kyûbei in Hodokubo.** Der erste Bericht über den Fall stammt von Lafcadio Hearn, der ihn in seinem Buch Gleanings in Buddha-Fields (1897) beschrieb.

Quellen: Hutten, Muller, McIntosh, Oishi, Schmidt, Ryzl, Stevenson

* Zweiter Sohn des Korbflechters Genzô (Familienname:) Koyada und seiner Frau Sei. Bei Ryzl findet sich die abweichende Form Katsogoro.

** ebenso wie Nakanao im Distrikt Tamagôri der Provinz Musashi. Tôzô (dessen Mutter Shidzu hieß) starb an Blattern.

 

Eine Katze hat neun Leben. Der älteste Nachweis dieses Sprichwortes findet sich bei John Heywood (A Dialogue Conteining the Nomber in Effect of All the Prouerbs in the English Tongue ...; 1546/49): No wyfe, a woman hath nyne lyues like a cat. In Shakespeares Romeo and Juliet (1595) spricht Mercurio die Worte Good king of cats, nothing but one of your nine lives (III,1).

 

Kelten. Die keltische Religion lehrte die Reinkarnation der Toten in ihrem eigenen Stamm. Davon berichten Caesar und andere antike Schriftsteller.

 

Kenedi Alkan, Fall. Der Türke ('Alawî) Mehmet Alkan glaubte nach einem Ankündigungs-Traum vor der Geburt seines Sohnes (geboren am 9.11.1965 in Mersin), dieser sei die Wiedergeburt des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, weshalb er ihn (in türkischer Orthographie) auch so nannte. Diese Überzeugung wurde auch von Kenedi selbst übernommen. Darin bestärkte ihn auch ein Birthmark, das jedoch nicht (wie behauptet) mit Kennedys Verletzungen übereinstimmt.* Der Fall wurde 1967 von Ian Stevenson und Resat Bayer untersucht und als illusorisch beurteilt. 1985 erfolgte eine unabhängige Untersuchung durch Can Polat.

Quelle: Stevenson

* Nach Stevensons nicht einheitlichen Angaben befand es sich auf der Brust oder auf der linken Schulter.

 

Khin Hsan Oo, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Khin Ma, Fall. Die eineiigen weiblichen Zwillinge (Ma) Khin Ma Gyi und (Ma) Khin Ma Nge in Burma* erinnerten sich an ein Vorleben als deren Großeltern mütterlicherseits. Die Erinnerungen der muskulöseren Khin Ma Gyi an die Inkarnation als ihr Großvater ist reichhaltiger als die ihrer weniger intelligenten aber dominierenden Schwester an ihre beherrschende aber ungebildete Großmutter.

Quelle: Stevenson

* Die Fall-Liste in Stevensons Children Who Remember Previous Lives nennt Thailand.

 

Khin Mar Htoo, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Khin San, Fall (unsolved case). Die burmesischen Zwillingsmädchen (Ma) Khin San Tin und (Ma) Khin San Yin erinnerten sich an ein gemeinsames Vorleben als Brüder (keine Zwillinge), die in derselben japanischen Armee-Einheit dienten und im April 1945 beim britischen Vormarsch nahe Pyabwe getötet wurden. Sie wollten anfangs in Japan wiedergeboren werden, was ihnen jedoch nicht gelang. So reinkarnierten sie in der Nähe (unter 100 km) ihres Todesortes.

Quelle: Stevenson

 

Khin Sandi, Fall. (Ma) Khin Sandi, ein linkshändiges burmesisches Mädchen, wurde als Reinkarnation ihrer Großmutter mütterlicherseits identifiziert. Diese war zwar Rechtshänderin, aber infolge eines Schlaganfalls war ihr rechter Arm während ihrer letzten Lebensmonate gelähmt.

Quelle: Stevenson

 

Khôja. Eine indische Muslim-Kaste, deren Anhänger zum größten Teil den Nizârî-Isma'îliten angehören und den Aga Khan als Oberhaupt anerkennen. Sie sind Nachfolger der Assassinen. Ihr Glaube an die Reinkarnation soll in letzter Zeit erloschen sein.

 

'Khor ba. Tibetische Bezeichnung für den Samsâra.

Etymologie: aus tibetisch 'Khor (Kreis).

 

Kierkegaard, Søren (1813-1855), dänischer Philosoph. Seine Einstellung zur Reinkarnationslehre findet sich in einer Notiz* aus dem Jahre 1842.

* "Schreibe", sprach jene Stimme, und der Prophet antwortete: "Für wen?" - Die Stimme sprach: "Für die Toten, für die, die du in der Vorwelt geliebt hast!" - "Werden sie mich lesen?" - "Ja, denn sie kommen wieder als Nachwelt!" (Zitiert nach Bock, Übersetzer nicht bekannt.)

 

King, John. Eine spiritistische Trancepersönlichkeit, die bei zahlreichen Medien auftrat, u. a. auch bei Eusapia Paladino (1845-1918), die King als Reinkarnation seiner Tochter bezeichnete.

 

King David, Fall. Einem Bericht Leo Heimanns in der amerikanischen Zeitschrift Fate zufolge soll David Morris, der Sohn des Jerusalemer Zahnarztes Dr. Samuel Morris die Wiedergeburt des biblischen Königs David sein, xenogloss einen althebräischen Dialekt sprechen und einen geheimen Gang zum Tempel wiederentdeckt haben. Nachforschungen, die Heinz Berendt auf Ersuchen Ian Stevensons durchführte, ergaben, daß alle diese Informationen falsch waren (nur der Gang existierte, war aber schon seit 1867 bekannt). Zum gleichen Ergebnis kam unabhängig davon eine Untersuchung der französichen Zeitschrift Edi-Monde.

Quelle: Berendt, Leek, Stevenson

 

Kingdom of Yahweh. Eine von Joseph Jeffers 1935 in Kalifornien gegründete Religionsgemeinschaft, die auch die Reinkarnation lehrt. Jeffers soll die Wiederverkörperung des biblischen Joseph sein.

 

Kingsford, Anna (geb. Bonus; 1846-1888). Britische Anhängerin Kardecs, die einige seiner Werke übersetzte* und sich für eine Reinkarnation der Jungfrau Maria hielt.

Nachweis: Shepard

* bibliographisch nicht nachweisbar

 

Kinsuke, Fall. Ein japanischer Priester, dessen Schwiegervater einen Hund namens Kinsuke besessen hatte, fand die entstprechenden Schriftzeichen als Birthmarks auf dem Körper seines Babys. Der Schwiegervater hatte die Gewohnheit gehabt, dem Hund seinen Namen mit dem Finger auf den Rücken zu schreiben und sich überdies gewünscht, er möge als Mensch reinkarnieren.

Quelle: Oishi

 

Kitty Jay, Fall. Unter Hypnose durch Joe Keeton berichtete die englische Krankenschwester Pauline McKay von ihrem Vorleben als Kitty Jay, die im späten 18. Jahrhundert als Magd auf der Fork-Farm in Südwest-England lebte und sich schließlich auf der Canna-Farm erhängte, nachdem ein dort arbeitender Mann namens Rob sie verführt und dann verlassen hatte. 1978 wurde eine solche Regression von Plymouth aus im Fernsehen gezeigt.

Quelle: Wilson

 

Kleist, Bernd Heinrich Wilhelm von (1777-1811). Deutscher Dramatiker, dessen Glaube an die Reinkarnation (auf anderen Sternen) in mehreren seiner Briefe zum Ausdruck kommt.*

* Am 31. August 1806 schrieb er an O. A. Ruhle von Lilienstern: Komm laß uns etwas Gutes tun und dabei sterben! Einen der Millionen Tode, die wir schon gestorben sind und noch sterben werden. Es ist als ob wir aus einem Zimmer in das andere gehen. (Zitiert nach Bock.)

 

Kluge, Fall. Der Norweger Asbjörn Kluge hatte weibliche Drillinge, die als Kinder untereinander eine unbekannte, finnisch klingende Sprache verwendeten. Der Fall wurde 1914 publiziert, und als Ian Stevenson ihn 1963 untersuchte*, waren die (im Alter von vier Jahren erloschenen) Sprachkenntnisse nicht mehr nachweisbar. Da keine Erinnerungen an ein Vorleben auftraten, kam Stevenson zu der Vermutung, es habe sich lediglich um eine künstliche Privatsprache der Kinder gehandelt.

Quellen: Muller, Stevenson

* Er interviewte zwei der 1911 geborenen Drillinge (Tura und Ola Kluge), die immer noch im Dorf Hof lebten.

 

Konstantinopel (heute Istanbul). Die Synode von 543 (auf der Origenes anathematisiert wurde) legte u. a. fest: Si quis dicit aut sentit, praeexistere hominum animas [...] demissasque esse in corpora supplicii causa: anathema sit.* Diese Entscheidung wurde von Papst Vigilius bestätigt und auf dem 5. ökumenischen Konzil von Konstantinopel (553) auf Betreiben Kaiser Justinians erneut bekräftigt.** Im Gegensatz zur Präexistenz ist die strafweise Inkarnierung jedoch keine logische Konsequenz der Reinkarnationslehre, sodaß infolge der Konjunktion (-que) die Präexistenzlehre allein und damit die Reinkarnationslehre nicht betroffen ist. → Braga, Justinian.

* Wer sagt oder denkt, die Seelen der Menschen hätten präexistiert [...] und seien zur Strafe in die Körper (hinab)geschickt worden, der sei ein Verfluchter. Im griechischen Original: E’ι τις λεγει ’η ’ηχει, προυπαρχειν τα`ς τω~ν ’ανθρωπων ψυχας [...] και` τιμωρια χαριν ει [τα`] σωματα καταπεμφθεισας, ’αναθεμα ’εστω. Aus dem Edictum Justiani, das auf der Synode veröffentlicht wurde; zitiert nach Denzinger, Enchiridion (*403 = †203).

** Denzinger, Enchiridion (*433 = †223)

 

Kontinuitätsbruch. Die vom Verfasser gewählte Bezeichnung für das (hypothetische) Phänomen, daß Erinnerungen einer Person an mehrere Präinkarnationen auftreten, die einander zeitlich überlappen und somit ausschließen. Beim direkten Kontinuitätsbruch handelt es sich dabei um Erinnerungen, die zu verschiedenen Zeiten (z. B. unterschiedlichen hypnotischen Regressionen) geäußert wurden, während im Fall des indirekten Kontinuitätsbruchs die Widersprüche erst infolge der im Rahmen der historischen Überprüfung vorgenommenen Detailkorrekturen auftreten. Verzichtet man auf die Hypothese einer passenden → Psychokoaleszenz, so ist das Auftreten von Kontinuitätsbrüchen ein Beweis für das Nichtvorliegen echter Reinkarnation bei einem Fall dieses Typs. → Identitätsbruch.

 

Krishnamurti, Jiddu, Pseudonym von Jiddu Nariahna (1895-1986). Die Theosophin Annie Besant adoptierte ihn (er war der Sohn eines bei ihr in Adyar angestellten Schreibers) und gab ihn in Europa als Reinkarnation von Jesus Christus, in Asien als Maitreya aus. Charles Webster Leadbeater veröffentlichte in der Zeitschrift Theosophist eine Artikelserie über Krishnamurtis frühere Inkarnationen (während der letzten 23 000 Jahre). 1929 distanzierte sich dieser von den über ihn aufgestellten Behauptungen.

 

Krolberia, Fall. Manmohini Dassi, die Frau Ramshadon Guins starb in Krolberia an Cholera. Anläßlich eines Besuches in deren Haus zwölf Jahre später erinnerte sich ihre zehnjährige Nichte* an ein Vorleben als die Verstorbene, erzählte Details von früher und bat Mr. Guin, sie nochmals zu heiraten.

Quellen: Delanne, Muller, Ravignant

* die Tochter ihrer Tante mütterlicherseits

 

Kronios (Kρονιος, 2. Jahrhundert). Philosoph und Autor des ersten bekannten Werkes, das zur Gänze der Reinkarnationslehre gewidmet war (Περι` παλιγγενεσιας; nicht erhalten). Darin bejaht er die Möglichkeit der menschlichen Wiederverkörperung in Tieren.

 

Kryptomnesie. Die Erinnerung an im Unterbewußtsein gespeichertes Wissen, das entweder auch unbewußt erworben oder später wieder vergessen wurde. In der parapsychologischen Literatur gibt es nur wenige gut untersuchte Fälle von Kryptomnesie (Ian Stevenson nennt fünf, davon zwei hypnotische). Als Alternativtheorie für nichthypnotische Fälle ist sie umso weniger brauchbar, je jünger die Kinder sind, wenn sie beginnen, ihre spontanen Erinnerungen zu äußern und je kürzer die Zwischenzeiten (zwischen Tod und Wiedergeburt). Beinhalten etwa bereits die frühesten Sprechakte eines Kindes Informationen über sein Vorleben, so müßte die Theorie davon ausgehen, daß entweder Fremde das noch nicht sprechfähige Kind alle Informationen gelehrt haben, ohne daß die Eltern etwas davon bemerkten (was schon aus soziologischen Gründen sehr unwahrscheinlich ist), oder die Eltern selbst müssen das getan haben und ihre Informationen kurze Zeit danach vollständig vergessen haben. Überdies müßten sie sich diese oft schwer zugänglichen Informationen in der kurzen Zeit nach dem Tod der erinnerten Vorinkarnation beschafft haben. Die Kryptomnesietheorie hat auch Schwierigkeiten, die emotionalen Komponenten vieler Fälle zu erklären.

 

künstliche Reinkarnation. Eine durch hypotische Suggestion bedingte Identifikation einer Versuchsperson mit einer historischen Person. Vladimir L. Raikov führte in Moskau erstmals einschlägige Experimente durch.

 

Kumkum Verma, Fall. Kumkum (eigentlich Sindhuja) Verma wurde am 14.3.1955 im Dorf Bahera (Bihar, Indien) als Tochter von Dr. B. K. Verma und seiner Frau Subhadra geboren. Als Kind zeigte sie gegenüber ihrer Familie Abweichungen im Gebrauch des lokalen Dialekts Maithili und im Alter von 3½ Jahren begann sie von einem Vorleben als eine Frau namens Sundari (um 1900 bis um 1950) im Stadtteil Urdu Bazar in der 40 km entfernten Stadt Darbhanga zu berichten. Sie sagte, sie hätte einer Familie von Hufschmieden angehört und nannte den Namen eines Sohnes (Misri Lal) und Enkels (dessen Sohn Gouri Shankar). Schließlich sei sie vergiftet worden. Ihre Tante Swarna Probha Verma machte schriftliche Aufzeichnungen über Kumkums Berichte, bevor 1959 ein Bekannter ihres Vaters in Darbhanga (Harish Chandra) mit Nachforschungen begann. Es gelang ihm, Misri Lal Mistry* aufzufinden, der alle Angaben bestätigte. 1961 erfolgte ein Besuch Dr. Vermas in Urdu Bazar und am 5.3.1961 berichtete die Zeitung Indian Nation den Fall. Später begannen Untersuchungen durch P. Pal (Oktober 1963), Ian Stevenson (1964) und Jamuna Prasad (1965). Kumkums Wunsch, ihre frühere Familie zu besuchen, wurde ihr nicht erfüllt, aber 1962 traf und erkannte sie Gouri Shankar in Bahera. Nach ihrem 7. Lebensjahr begannen ihre Erinnerungen nachzulassen.

Quellen: Stevenson, Verblüffend

* Mistry ist ein nicht erblicher berufsbedingter Namensteil (trade name).

 

Kuthayyir Azzah (Kuthayyir Ibn 'Abdarrah·man Ibn al-Aswad, auch Ibn Abî Jum'a oder Abû Sakhr genannt). Ein Dichter arabischer Abstammung (-723) und Anhänger der Reinkarnationslehre.

 

Kyaw Myint Naing, Fall eines Burmesen, dessen schwangere Mutter träumte, (Maung) Than Aung (ein verstorbener Verwandter) wollte zusammen mit einem Fremden als ihr Sohn reinkarnieren. Kyaw Myint Naing erinnerte sich, daß er nach seinem Tod als Than Aung den ebenfalls diskarnierten U Saing (der sich in der Nähe von Than Aungs Haus aufhielt) zur gemeinsamen Reinkarnation einlud. Sein (vermutlich eineiiger) Zwillingsbruder hatte jedoch keine Erinnerung daran.

Quelle: Stevenson

 

Kyaw Thein, Fall.

Quelle: Stevenson