Lagerlöf, Selma Ottiliana Lovisa (1858-1940), schwedische Schriftstellerin. In einem Brief an ihre Nichte Stella Rydholm (2. Januar 1925) bekannte sie sich zum Glauben an die Reinkarnation.*
* Ich würde freilich wünschen, daß sie [= die Menschen] an Stelle dessen [= des Christentums] sich auf die Reinkarnation verlassen könnten, aber es dauert wohl lange, ehe das ein allgemeiner Glaube wird. (Zitiert nach Bock, Übersetzer nicht bekannt.)
Lal Jayasooria, Fall eines Jungen in Ceylon, der sich vor Polizisten fürchtete. Er erinnerte sich an ein Vorleben als Aufständischer (1971?).
Quelle: Stevenson
Lalitha Abeyawardena, Fall, bei dessen Beschreibung Ian Stevenson alls Personennamen durch Pseudonyme ersetzte. Die Ceylonesin Lalitha wurde am 16.8.1962 in Pilyandala geboren und begann, als sie mit 2½ Jahren zu sprechen anfing, von einem Vorleben in Mirigame zu erzählen. Gemeint war die Lehrerin Nilanthie Ekanayake (geboren wahrscheinlich 20.2.1914 in Kerawalapitiya), die in Halgampitiya lebte. Am 17.2.1953 starb sie im Durdans Hospital in Colombo, wobei ihr Tod infolge der schlechten Behandlung durch ihren Mann (den Lehrer E. S. Ekanayake) sehr beschleunigt wurde. Lalitha zeigte eine tiefe Abneigung gegen diesen Mann, der als einziger versuchte, die Authentizität des Falles in Abrede zu stellen. Am 11.11.1965 machte V. F. Guneratne in Pilyandala Aufzeichnungen von Interviews, nachdem im selben Jahr die Lehrerin Nanda Rajapaksa mit Nachforschungen begonnen hatte. Am 28.11. erschien ein Artikel in der lokalen Zeitung Rividina und 1966 begannen Besuche von Verwandten Nilanthies bei Lalitha sowie die Untersuchung des Falles durch Ian Stevenson und Francis Story.
Quelle: Stevenson
Lama. Ein geistlicher Führer im tibetischen Buddhismus (tibetisch Bla ma bedeutet "Höherer" und entspeicht dem Sanskritwort Guru). Einige dieser Lamas werden als Reinkarnationen ihrer Vorgänger betrachtet.
Lanfranco Davito, Fall. Der Polizist Lanfranco Davito* (12.12.1902) erkannte 1939 spontan einen Mann, der ihn vor sehr langer Zeit in einem Stammeskrieg mit einer Keule getötet hatte. Dadurch wurden auch viele weitere Detailerinnerungen an diese urtümliche Inkarnation ausgelöst. Auch andere Vorleben waren ihm erinnerlich:
Quellen: Muller, Schmidt
* nach Schmidt umgekehrt: Davito Lanfranco
Last Day Messengers. Eine kleine, von Dave W. Bent geführte religiöse Gemeinschaft in Fort Lauderdale (Florida), die den wachsenden Glauben an die Reinkarnation begrüßt.
Laura Raynaud, Fall. Die französiche Clairvoyante Laura (oder Laure)* Raynaud** (1868-14.12.1913) erinnerte sich an ein kurzes früheres Leben in einem südlichen Land. Bei ihrem ersten Aufenthalt in Genua (März 1913) war sie spontan imstande, ihr ehemaliges Wohnhaus zu zeigen, und sie erklärte, in einer Kirche begraben zu sein. Nachforschungen führten dann auf Jeanne S. (verwitwete B.), die am 23. oder 21.10.1809 im Alter von 21 Jahren verstarb. Der Fall wurde von Gaston Durville unter sucht und im Januar 1914 erstmals im Psychic Magazine veröffentlicht.
Quellen: Delanne, Muller, Schmidt, Stevenson
* nach Schmidt: Lore
** nach Stevenson: Reynaud. Ihr Geburtsort ist Aumont.
Laurence Temple, Fall. Frederick Lawrence (1887 bis um 1960) schrieb unter dem Pseudonym Laurence Temple das Buch The Shining Brother (1940). Damit ist Franz von Assisi (1182-1226) gemeint, an ein Vorleben als dessen Gefährte Leo der Autor glaubt. Weitere Inkarnationen sollen ein Lorenzo (ein Zeitgenosse Jesu) und nach Leo ein Mönch in Annecy und dann einer in Glastonbury gewesen sein. Auch über den wiederkehrenden Erinnerungstraum einer Folter berichtete er.
Quelle: Muller
Lavater, Johann Kaspar (1741-1801). Züricher Schriftsteller und Begründer der Physiognomie. Beeinflußt durch den Kreis um den Prinzen Karl von Hessen in Kopenhagen wurde er in seinen späten Lebensjahren ein Anhänger der "Rotation" genannten Seelenwanderungslehre, die jedoch bei ihm und seinen Freunden sehr naive Formen annahm.
lebender Buddha. Falsche Bezeichnung für einen reinkarnierten Lama (sPrul sku).
Lee, Tanith (1947-), englische Schriftstellerin. In ihren utopischen Romanen Don't Bite the Sun (1976) und Drinking Sapphire Wine (1977) beschreibt sie eine Welt, in der Selbstmorde aus Langeweile verübt werden, um solcherart den Körper (und damit auch Geschlecht und Rasse) wechseln zu können.
Lemurian Fellowship. Eine 1963 in Chicago von Roberta D. Stelle gegründete und seit 1941 bei Ramona (Kalifornien) ansässige okkulte Religionsgemeinschaft, die den Glauben an Reinkarnation und Karma betont.
Len Fraser, Fall. Len, der Sohn von Walter N. Fraser starb in Newcastle (Australien) während einer Operation im Zusammenhang mit einer im 1. Weltkrieg erlittenen Verletzung. Über seine zweite Frau Nell, ein Medium, erhielt Fraser eine Ankündigung seines Sohnes, er werde in drei Monaten wieder als sein Sohn zurückkehren. Nach drei (statt wie erwartet vier) Monaten kam in Bathurst Nells Baby zur Welt und wurde ebenfalls Len genannt. Sein Vater berichtete diesen Fall 1963 brieflich an C. K. Shaw.
Quelle: Shaw
Lena Clarke, Fall. Am 1.8.1921 berichtete Lena Clarke (die Vorsteherin des Postamtes von West Palm Beach) der Polizei in Orlando (Florida), daß sie Fred A. Miltmore, der 1918 ihr Postamt überfallen hatte, in einem Hotel unter Drogen gesetzt hätte. Die Polizei fand diesen Mann an der angegebenen Stelle, aber erschossen. Lena Clarke (die den Mord leugnete) wurde vor Gericht gestellt, wo sie wenig zum Thema, aber viel über ihre zwölf Präinkarnationen berichtete. Unter diesen befanden sich solche im im Garten Eden, als ägyptische Prinzessin, als Geliebte von Kaiser Titus und als Bekannte von Shakespeare. Schließlich wurde sie wegen geistiger Unzurechnungsfähigkeit in ein Irrenhaus eingeliefert, aber nach einem Jahr wieder freigelassen. Sie starb 1967.
Quelle: Leek
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781). Deutscher Dramatiker und Denker. Der Glaube an die Seelenwanderung, den Lessing vorallem in seinen letzten Lebensjahren hegte, findet sich ausdrücklich in seiner Schrift Die Erziehung des Menschengeschlechts (2. Teil 1780). Dabei ging Lessing von der Überlegung aus, daß ein einzelnes Leben zu kurz wäre, um alle Stufen auf dem Weg zur menschlichen Vollkommenheit zu durchlaufen. Daneben war für ihn auch das geschichtsphilosophische Argument bestimmend, daß wegen der fortschreitenden Entwicklung der Menschheit die früheren Generationen ohne die Möglichkeit der Reinkarnation gegeüber den späteren benachteiligt wären.
Liberal Catholic Church. Eine 1916 oder 1917 in Großbritannien durch Bischof James Ingall Wedgewood (1883-1951) von der Altkatholischen Kirche abgespaltene Sekte, die stark von der Theosophie beeinflußt ist, von der sie auch die Reinkarnationslehre übernommen hat. Ihr Name stammt aus dem Jahre 1918.*
* Davor hieß sie wahrscheinlich Liberal Christian Church.
Library of Congress Klassifikation. Ein System zur linearen Einordnung von Sachgebieten. Der Begriff der Reinkarnation nimmt darin folgende Systemstellen ein: BL 515-518 (comparative religion), BL 870.R4 (germanic mythology), BS 2545.R4 (New Testament) und PB 573.R5 (Theosophy). Davon wird der Begriff der Transmigration unterschieden: BL 1475.T7 (Buddhism), BL 525 (comparative religion) und BD 426 (philosophy).
Ligdan Qag^an (1591-1634). Der letzte Großqag^an (-khan) der Mongolen, der auch den Titel Qutug^tu Qag^an führte und als Reinkarnation von Qubilai Qag^an (1215-1294) galt.
Light of the Universe. Eine in den 1960er Jahren in Tiffin (Ohio) entstandene religiöse Gruppe, die schließlich von einem Mann geführt wurde, der als Maryona bekannt wurde. Die Reinkarnationslehre wird besonders betont.
Lilo Kohler, Fall. Thorwald Dethlefsen führte am 4.6.1975 in München eine Hypnossitzung mit Lilo Kohler (geboren am 11.5.1953 in Augsburg) durch, die sich wegen ihrer starken Angst vor Menschen bei ihm in Behandlung begeben hatte. Dabei erinnerte sie sich an ein Vorleben in Beaufort, wo sie am 19.5.1496 (Himmelfahrtstag) im Alter von 20 Jahren einen traumatischen Spießrutenlauf erdulden mußte. Damit wollten die Kirchgänger sie dafür bestrafen, daß sie sich im Wald von einem verheirateten Mann hatte verführen lassen.*
Quellen: Allgeier, Faber
* Bei Faber wird dieselbe Geschichte von einer gleichaltrigen Frau namens Sybille Steiner aus Salzburg erzählt.
Linda Chijioke, Fall.
Quelle: Stevenson
Linda Irving, Fall einer hypnotischen Regression (ab November 1983) durch Joel L. Whitton in Toronto. Die dabei zutage getretenen Vorleben waren:
Quelle: Whitton
Lishus Faber, Fall. Im Juli 1915 wurde im American Magazine (New York) der Fall eines Mädchens namens Ann (der Schwester der Autorin) in Minneapolis beschrieben, das sich an ein Vorleben als Soldat in Kanada erinnert. In ihrer Erzählung verwendete sie die Formulierung "I took the gates" und gab ihren früheren Namen als Lishus Faber an. Ihre Schwester fand ein Jahr später bei ihren Nachforschungen denselben Ausdruck in einem Buch, wo er sich auf den kanadischen Leutnant Aloysius LeFebre bezog. Der Artikel gewann ein Preisausschreiben mit dem Thema The Most Extraordinary Coincidence I Know of und erschien unter dem Titel Was It Reincarnation?.
Quellen: Banerjee, Head, Mackenzie, Muller
Lita, Fall einer hypnotischen Regression durch Hans Kramer an einem 19jährigen Mädchen. Dieses berichtete von einem Vorleben als Lita in Peru, wo ihre jetzige Mutter ihre Rivalin Tania war. Lita starb mit etwas über 50 Jahren.
Quelle: Kramer
Lorber, Jakob (1800-1864). Grazer Musiker, der ab 1840 in automatischer Schrift 25 Bände "Neuoffenbarung" verfaßte. Die darau fußende Lorber-Gesellschaft (1924 als Neusalems-Gesellschaft gegründet) vertritt ein okkultes Weltbild, das auch die Reinkarnationslehre enthält.
Lotus Ashram. Eine 1971 von Noel und Coleen Street in Miami (Florida) gegründete Religionsgemeinschaft, die die Reinkarnation lehrt und "past-life readings" praktiziert.
Louis R., Fall. Ein Medium dieses Namens erhielt in Trance die Weisung, sich in eine frühere Inkarnation zurückzuversetzen. Daraufhin benutzte sie eine allen Anwesenden unverständliche Sprache, die in einer späteren Séance als Armenisch identifiziert werden konnte. Der Fall wurde von Eugène N. Witry in der Zeitschrift The Seer veröffentlicht.
Quelle: Schmidt
Louise, Fall. Die von Albert de Rochas zwischen 1904 und 1910 mehrmals hypnotisierte Tochter (*um 1881) eines seiner ehemaligen Dienstboten berichtete von einem Vorleben als der in Méandre geborene Paul Mercier, Pfarrer von Vercoir, und dessen Gewissensbissen wegen der Lehre von Himmel und Hölle, die sich nicht bewahrheitete. Vorher soll sie kurz als Mädchen gelebt haben.
Quellen: Ravignant, Rochas
Lucanus, Marcus Annaeus (39-65), römischer Dichter. In seinem Epos Bellum Civile (bekannt als Pharsalia) berichtete er (I 458-462) von nördlichen Völkern (gemeint waren die Germanen), bei denen es als feige gilt, im Kampf sein Leben zu schonen, das ja doch wieder zurückkehrt.*
* populi, quos despicit arctos, / Felices errore suo [...] et ignavum rediturae parcere vitae.
Ludwig Toakarek, Fall. Als Versuchsperson des schweizer Hypnotiseurs Turni berichtete der Bergarbeiter Ludwig Tokarek aus Marl-Hüls 1955 von seinem Vorleben als der Russe Wassilij Wassilijewitsch, der um 1820 Armeekoch und später Bauer war. Er starb 1870 im Alter von 83 Jahren.
Quelle: Delacour
Lukrez (Titus Lucretius Carus). Römischer Dichter und Philosoph (1. Jahrhundert v. Chr.) Als entschiedener Gegner der Reinkarnationslehre spottete er (III 776 ff): Daß schließlich die Seelen beim Geschlechtsverkehr und bei der Geburt der Tiere bereitstünden, [er]scheint lächerlich; [auch,] daß die[se] unsterblichen auf sterbliche Glieder hofften, in großer Zahl, und sie eilig miteinander stritten, welche als erste und wichtigste eindringe; es sei denn, von den Seelen geschlossene Verträge sähen vielleicht vor, daß die zuerst eindringe, die als erste geflogen kommt, und sie nicht das geringste untereinander mit Gewalt erkämpften?.* In III 748 versucht Lukrez die Reinkarnation durch die Charakterverwirrung ad absurdum zu führen, die entstehen müßte, wenn die Seele eines Hasen in einem Löwen inkarnierte oder umgekehrt. Das Problem der Reinkarnationsamnesie wird in III 760 ff zum Anlaß für eine Polemik genommen.
* Denique conubia ad Veneris partusque ferarum/ esse animas praesto deridiculum esse videtur, / expectare inmortalis mortalia membra / innumero numero certareque praeproperanter / inter se quae prima potissimaque insinuetur; / si non forte ita sunt animarum foedera pacta, / ut quae prima volans advenerit insinuetur / prima neque inter se contendant viribus hilium.
Luna Marconi, Fall. Die in Kopenhagen lebende Italienerin Luna Marconi begann im Alter von drei Jahren von ihrem Vorleben als Maria Espina auf den Philippinen zu sprechen. Unter anderem erinnerte sie sich an einen Besuch von Präsident (1961 bis 1965) Macapagal in ihrem Dorf. Nachforschungen zufolge starb das Mädchen mit zwölf Jahren.
Quelle: Leek
Lunhui. Chinesische Bezeichnung für Samsâra (wörtlich "Rad der Wiederkehr").
Lurya, Yishaq ben Shélomö (1534-1572), genannt Ha-Ari ("Löwe"). Urheber eines qabbalistischen Systems, das er fast nur mündlich verbreitete. Darin lehrte Lurya auch die Seelenwanderung.
Lûtfi Sarikaya, Fall.
Quelle: Stevenson