Oakworth, Fall. Ein Mädchen namens Nicola in Keighly (West Yorkshire, England) erinnerte sich an ein Vorleben im nahegelegenen Ort Oakworth im 19. Jahrhundert als ein Junge mit dem Familiennamen Benson. Sie erkannte verschiedene Örtlichkeiten im Bereich der Eisenbahschienen darunter auch (als kleines Kind schon) das ehemalige Wohnhaus in der Mytholmes Lane. Bei Nachforschungen, die sie (im Alter von 12 Jahren, spätestens 1993) zusammen mit ihrer Mutter durchführte, stieß sie auf John Henry Benson, der am 17.1.1875 im Alter von 2 Jahren und 11 Monaten an Diphtherie starb. (Dieses Datum zeigt der aufgefundene Grabstein. In etwa dem gleichen Alter hatte auch Nicola einen schweren Erstickungsanfall.) Sein Vater war Gleisarbeiter, seine Mutter hieß (wohl mit ihrem Mädchennamen) Susy Fletcher.
Quelle: Ein
Oasis Fellowship. Eine von George und Alice White gegründete spiritistische Religionsgemeinschaft mit dem Zentrum bei Florence (Arizona), die die Reinkarnationslehre besonders betont.
Obike Nwonye, Fall.
Quelle: Stevenson
Ödipus-Komplex. Im Sinne der psychoanalytischen Theorie ein sexuelles Verlanges des vorpubertären Kindes nach dem andersgeschlechtlichen Elternteil mit Rivalitätsgefühlen gegenüber dem gleichgeschlechtlichen. Der Ödipus-Komples läßt sich in der Reinkarnationstheorie als Nachahmung der Sexualität der vorangegengenen Inkarnationen des gegenwärtigen Geschlechts interpretieren.
Ogba Nje. in der Reinkarnationsvorstellung der Ibos (in Nigeria) ist ein Ogba Nje ein Mensch, der die Vereinbarungen verletzt, die er vor seiner Geburt mit anderen getroffen hat. Eine solche Person zeigt dann verschiedene pathologische Verhaltensweisen, die diese anderen in ihm zur Strafe ausgelöst haben. Zahlreiche nicht näher verstandene psychische Störungen werden von den Medizinmännern als Ogba Nje Phänomene diagnostiziert.
Okshitgon, Fall, der 1898 von Harold Fielding-Hall in seinem Buch The Soul of a People beschrieben wurde. 1886 wurden in Okshitgon (Burma) die Zwillinge Gyi und Ngé (beide männlich) geboren, übersiedelten aber bald mit ihren Eltern nach Kabyu.* Sie zeigten später (z. T. nachprüfbare) Erinnerungen an ein Paar, das 1886 kurz vor deren Geburt am selben Tag in Okshitgon verstorben war. Es handelte sich um San Nyein und seine Frau Gyroin (an deren Leben sich der jüngere der Zwillinge, Ngé, erinnerte). Die Ehepartner wurden ihrerseits am selben Tag (in benachbarten Häusern) geboren. Bei einem Besuch in Okshitgon kam es zu zahlreichen Identifizierungen. Eine Frau namens Thet bestätigte, Gyroin zwei Rupien geliehen zu haben. Die Zwillinge hatten auch Erinnerungen an die diskarnierte Zwischenzeit. Fielding-Hall traf sie, als sie 6 Jahre alt waren.
Quellen: Delanne, Fielding-Hall, Muller, Rochas, Schmidt
* andere Schreibweise: Kabu
Oliver, Fall. Ein Wiener Geschäftsmann berichtete unter Hypnose von einem Vorleben als Franz Hiltner (Unteroffizier im 1. Weltkrieg in Südtirol), der es versäumte, seine Kameraden rechtzeitig vor einer Gefahr zu warnen und daraufhin Selbstmord beging.
Quelle: Allgeier
Oliver Weller, Fall. Der Engländer Weller erinnerte sich an ein Vorleben als der Eisenbahner Charles Edward (um 1821 bis um 1894) aus Midhurst (Sussex), der sich ebenso wie seine Frau Jane historisch nachweisen ließ.
Quelle: Leek
Olympiodoros von Alexandria (’Oλυμπιοδω~ρος ; 6. Jahrhundert). Neuplatonischer Philosoph der Athener Schule. Er versuchte als erster Neuplatoniker die Reinkarnationslehre (und überhaupt die Unsterblichkeit der Seele) zu widerlegen.
Om Prakash Mathur, indischer Fall, bei dem in früher Kindheit Verlangen nach Rauschgift (Cannabis-Derivate) auftrat.
Quelle: Stevenson
The Only Fair Religion. Eine von Saint Kenny (Pseudonym) gegründete Religionsgemeinschaft mit dem Sitz in Los Angeles, deren zentraler Lehrsatz die Reinkarnation ist.
Onuchukwu Nwobodo, Fall.
Quelle: Stevenson
Origenes Adamantius (185-254). Frühchristlicher Theologe, der die Meinung vertrat, die präexistente Seele sei zur Strafe für eine von ihr begangene Sünde inkarniert worden. (Die eigentliche Reinkarnationslehre lehnte er ab.) Diese Auffassung des Origenes wurde auf der Synode von Konstantinopel 453 verworfen.
Orku, Fall. Sigurd Trier berichtete von einer spiritistischen Persönlichkeit des Mediums Elisabeth, die behauptete, auf dem (fernen) Planeten Orku zu leben und sich auf einer Astralexkursion zu befinden. Früher sei sie Aithma, die Tochter eines griechischen Händlers in Milet und danach eine maurische Frau in Murcia (Spanien) gewesen. Als Griechin hätte sie zusammen mit ihrer Schwester Thalatta (die mit einem Christen verheiratet war) Selbstmord begangen, um dem freudlosen Leben in einer christlichen Familie zu entkommen.
Quelle: Muller
Orly-Fall. Henry Mouton und Madeleine Berghier trafen einander zufällig am 6.12.1975 im Pariser Flughafen Orly und erinnerten sich später an ein Vorleben als François und Marie (1973-), die um 1890 durch einen Sprung von einer Eisenbahnbrücke gemeinsam Selbstmord begingen, um auf diese Weise beisammen bleiben zu können. Sie gingen jedoch auch nach dieser Begegnung bald wieder auseinander.
Quellen: Allgeier, Trautmann
Ornuma, Fall. Ornuma Sua Ying Yong wurde am 28.7.1972 in Dhonburi (Thailand) geboren. Zwei Monate vor Beginn ihrer Schwangerschaft hatte ihre Mutter (Sampan Sua Ying Yong), die damals in Paknam lebte, einen Ankündigungstraum, den sie aber damals nicht als solchen interpretierte: Zwei Kinder verschiedenen Geschlechts bitten um Essen, bekommen chinesiche Nudeln, und erklären dann, sie seien ertrunken und wollten bei ihr bleiben. Während der Schwangerschaft hatte Sampan ungewöhnliches Verlangen nach chinesischen Nudeln und eine ebensolche Abneigung gegen Kartenspiele. Auch ihre Frömmigkeit nahm plötzlich stark zu. Als Ornuma ein Jahr alt war, begann sie von Paknam zu reden und später berichtete sie, von einem Vorleben als ein Mädchen namens Nok, das im Alter von vier Jahren zusammen mit einem Jungen (Ai Kai) nahe der Pagode von Paknam bei einer Bootsfahrt ertrank. Beim Sturz ins Wasser stieß sie ihren Kopf an, worauf eine angeborene Delle am Ornumas Hinterkopf zurückgehen soll. In ihrem Verhalten zeigte sie eine auffällige Abneigung gegen Kartenspiele, Angst vor Wasser und eine starke (frühreife) Frömmigkeit. Achan Bonmee interviewte Sampan am 14.9.1975 mit dem Tonband und ließ eine Niederschrift in Bangkok drucken, die am 14. Oktober erschien. Ian Stevenson begann im selben Jahr seine Untersuchungen, an denen später auch Kloom Vajropala, John McCracken und Mrs. Nasib Sirorasa beteiligt waren.
Quelle: Stevenson
Orphik (’Oρφικα´). Eine religiöse Bewegung in Griechenland, die im 6. Jahrhundert v. Chr. begann und bis in die nachchristliche Zeit Anhänger zählte. Die nach Orpheus benannte und durch Wanderprediger verbreitete Sekte erfaßte vorallem die unteren Volksschichten. Die Orphiker lehrten Reinkarnation in Menschen oder Säugetieren und lebten vegetarisch (wobei ihnen auch der Genuß von Bohnen verboten war). Ihr letztes Ziel bestand darin, Die Seele aus dem Zwang der (durch Erbsünde bedingten) Seelenwanderung zu befreien. Die Orphik hatte Einfluß auf Pindar, Empedokles und Platon.
Orto, Philip de. Ein Maler aus Indianapolis, der behauptet, Portraits von früheren Inkarnationen seiner Modelle zu malen.
Osel, Fall. Osel* Hita Torres ist der am 12. Februar 1985 in Granada geborene Sohn des spanischen Maurers Francisco Isquierdo und seiner Frau Maria Torres, der als Reinkarnation des am 3. März 1984 in Los Angeles verstorbenen Lama Thub ldan Ye shes (meist als Thubten Yeshe transkribiert) gilt. Diese Wiedergeburt wurde von Ye shes zu Lebzeiten angedeutet. Ye shes selbst soll die Wiederverkörperung einer etliche Jahre vor seiner Geburt (Mai 1935) verstorbenen Äbtissin eines Klosters in Tibet sein. Osels Eltern waren schon seit Jahren Anhänger des tibetischen Buddhismus und mit Lama Ye shes bekannt.**
Quellen: Fuentes, Mackenzie
* Der Name Osel ist eine ungenaue Transkription (mit dem Buchstaben o für den im Spanischen fehlenden ö-Laut) von tibetisch 'od gsal ("strahlendes Licht"). Auch die Schreibweise Ösel tritt auf. Später erhielt Osel vom Dalai Lama zusätzlich noch den Namen bsTan 'dsin (häufige Transkription: Tenzin).
** Am 5.5.1987 beschäftigte sich ein Beitrag des Auslandsreports im östererreichischen Fernsehen mit dem Fall. Darin wurde Hita als Osels Familienname und New York als Todesort des Lama Ye shes genannt.
Ovid (Publius Ovidius Naso; 43 v. - 17 n. Chr.), römischer Dichter. Er beschreibt in den Metamorphosen (XV 158ff) die Wiederverkörperungslehre der Pythagoreer. Darin vergleicht er die Seele mit Wachs, das in beliebige Formen gebracht werden kann, ohne sich zu verbrauchen. Der Text beginnt mit den bekannten Versen: morte carent animae semperque priore relicta / sede novis domibus vivunt habitantque receptae.*
* Übersetzung (Hexameter-Nachdichtung von MGo): Frei sind die Seelen vom Tod, die wiedergekehrt stets bewohnen / neue Behausung nachdem den alten Sitz sie verlassen. Nach Schmidt soll Ovid auch selbst Erinnerungen an die Belagerung von Troia gehabt haben.