Tali Sowaid, Fall.
Quelle: Stevenson
Tânasukh [tana:sux]. Die arabische Bezeichnung für Seelenwanderung (Samsâra).
Tanatra. Der Gottesbund Tanatra ist eine 1923 von Fedor Mühle gegründete christliche Sekte, die u. a. auch die Reinkarnation lehrt.
Taru Järvi, Fall eines Mädchens in Finnland, das sich an ein Vorleben als erster Mann ihrer Mutter erinnerte. Ihr Verhalten zeigte den Wunsch, ihren Vater loszuwerden.
Quelle: Stevenson
Teak-Baum-Fall. Harold Fielding-Hall berichtete in seinem Buch The Soul of a People (1909) von einem Mönch in einem burmesischen Dorf, der in einer Hütte lebte und den Samen eines Teak-Baumes einsetzte. Er erklärte, aus dem Holz des Baumes ein Kloster zu bauenn, sobald er ausgewachsen ist (was etwa hundert Jahre dauert). Tatsächlich kam ein Jahrhundert später ein fremder Mönch an und führte diese Absicht aus. Er erzählte, eine plötzliche Erinnerung an sein Vorleben und den darin gefaßten Vorsatz hätten ihn hergeführt.
Quellen: Fielding-Hall, Stevenson
Temple of Cosmic Religion. Eine 1966 von der Inderin Satguru Sant Keshavada (Pseudonym) gegründete Bewegung zur Verbreitung einer (im wesentlichen hinduistischen) Religion im Westen. Die Reinkarnationslehre wird dabei als zentral erachtet.
Tennyson, Alfred (Lord; 1809-1892), englischer Lyriker und Autor eines Gedichts mit Reinkarnations-Thema.*
* Yet how should I for certain hold / Because my memory is so cold, / That I first was in human mould? [...] It may be that no life is found / Which only to one engine bound/ Falls off, but cycles always round.[...] (Zitiert nach Head.)
Than Than Aye, Fall eines burmesischen Mädchens, das sich an das Leben einer Nonne erinnerte. Es zeigte starke frühreife Frömmigkeit. Eine behauptete Zwischenzeit als Ochse, der im 2. Weltkrieg von japanischen Bomben getötet wurde, ließ sich nicht verifizieren.
Quelle: Stevenson
Than Than Sint, Fall. Die Burmesin Than Than Sint wurde am 10. September 1965 in Rangun als Tochter von Pe San (einem Katholiken) und seiner Frau Hla Sein geboren. Im zweiten Lebensjahr begann sie Erinnerungen an ein Vorleben als Ma Ma Mai (geboren 1898 in Yandun) zu äußern, die 1962 verstorbene erste Frau von Ban Kan, dessen zweite Frau (Nu Nu May) Hla Seins Schwester war. Ian Stevenson begann die Untersuchung dieses (seines ersten burmesischen) Falles 1971.
Quelle: Stevenson
Thein Htoon Oo, von U Win Maung untersuchter Fall eines Burmesen. Dessen Mutter hatte zwei symbolische Ankündigungsträume, während ein Cousin der Verstorbenen um Traum erfuhr, seine Familie sei für eine Wiedergeburt zu laut.
Quelle: Stevenson
Thelma Palmer, Fall. Unter Hypnose durch Joe Keeton beschrieb Thelma Palmer, eine Lehrerin aus Anacortes (Washington) ein Vorleben als der Farmer Tom Brown in Brownsville, der sich zur Zeit der Unabhängigkeitserklärung (1776) in Philadelphia aufhielt. Er wurde von einem Mädchen namens Suzette verführt, die sich später ertränkte, weil sie schwanger war, und heiratete Jane Seimens, die im Kindbett starb. Im Alter von 20 Jahren war er Druckerlehrling bei Benjamin Franklin (was aber zu Franklins Biographie in chronologischem Widerspruch steht). Tom starb Mitte des 19. Jahrhunderts im Alter von etwa 86 Jahren.
Quelle: Moss
Theodoros von Asine (Θεοδωρος; 5. Jahrhundert). Neuplatonischer Philosoph, Schüler von Jamblichos und Porphyrios. Theodoros lehrte, daß ein Tier zusätzlich zu seiner eigenen noch eine menschliche Seele besitzen kann, für die dieser Zustand eine Strafe darstellt.
Theosophie. Kurzbezeichnung für die 1875 von Helena Petrovna → Blavatsky und anderen gegründete Theosophische Gesellschaft, die eine stark von indischem Denken beeinflußte mystische Weltanschauung vertritt. Die Theosophie lehrt eine obligatorische Pilgerreise der Seele durvh die Inkarnationen.
Therese Gay, Fall. Die Französin Therese Gay (1950-) zeigte als Kind Erinnerungen an das Leben einer (unbekannten) Person, die Gandhi (1869-1948) gekannt hatte. (Sie benutzte dessen intime Anrede "Bapoo".) Auffällig war auch ihr strikter Vegetarismus sowie englische Wörter und grammatikalische Interferenzfehler, als sie zu sprechen begann.
Quelle: Muller
Thiang San Kla, thailändischer Fall mit Erinnerungen an eine sozial höhergestellte Präinkarnation.
Quelle: Stevenson
Thomas Kingo, Fall einer Partialkommunikation. Das dänische Medium Einer Nielsen (1894-1965) stellte mehrfach Kontakte mit dem berühmten Liedautor Bischof Thomas Kingo (1634-1703) her. Dieser berichtete dabei von einer Postinkarnation als Weinbauarbeiter in Deutschland.
Quelle: Muller
Thompson-Gifford, Fall. Im Jahre 1905 verspürte der Amerikaner Frederic L. Thompson plötzlich den Drang zu malen, wofür er bis dahim weder Interesse noch Talent gehabt hatte. Die so entstandenen Bilder waren im Stil des Malers Robert Swaine Gifford gehalten, der (was Thompson nicht wußte) etwa ein halbes Jahr zuvor gestorben war. Sie zeigten auch existierende Schauplätze, die ihm selbst, nicht aber Gifford unbekannt waren, wie sich aus Photographien in dessen Nachlaß ergab. Thompson behielt jedoch stets das Bewußtsein seiner eigenen Identität. Der Fall Thompson-Gifford ist das bekannteste Beispiel für partielle Besessenheit. → heteropsychisches Kontinuum.
Quellen: Bonin, Cavendish, Gossler, Stevenson
Thoreau, Henry David (1817-1862). Amerikanischer Schriftsteller, der sich an ein Vorleben in Judäa* im 1. Jahrhundert und an eines als Schäfer in Assyrien** erinnerte.
* in einem Brief an Harrison Blake vom 3.4.1850
** in einem Brief an Harrison Blake vom 27.2.1853
Thoung, Fall.
Quelle: Stevenson
Thu'u kwan Qutug^tu. Eine von Ngag dbang Chos kyi rGyal mtsho (1679-1735) begründete Kette reinkarnierter Lamas. Er stammte vom Kloster dGon lung Byams pa Gling (in A mdo) und wurde nach Peking berufen, wo sich auch seine Nachfolger meist aufhielten. Seine nächste Wiedergeburt war rDo rje 'Chang Blo bzang Chos kyi Nyi ma (1737-1803).
Thusari Wijayasinghe, Fall. Am 29.7.1969 wurde in Kegalle (= Kegalla?; Ceylon) in einer buddhistischen Familie ein Mädchen dieses Namens geboren. Im Alter von etwa zwei Jahren begann sie von einem Vorleben als Renu(ka) zu berichten, die Tochter eines christlichen Arztes in Panadura, die bei einem Autounfall starb. Ihre Erzählung über den Brand eines Hindu-Tempels dürfte sich auf ein solches Ereignis 1958 beziehen. Das Verhalten des Mädchens in ihrer Familie stand in Kontrast zu ihren gegenwärtigen ärmlichen Lebensumständen. 1975 begann Godwin Jamararatne mit der Erforschung des Falls.
Quelle: Cook
Thusitha, mnemographischer Fall eines 1981 in Ceylon geborenen Mädchens, das im Alter von drei Jahren Erinnerungen an ein weibliches Vorleben in Kataragama (220 km entfernt) äußerte. Sie machte 30 Angaben, darunter daß sie einen stummen Bruder hatte und im Fluß ertrank. Ian Stevenson und Godwin Samararatne konnten das 1974 ertrunkene Unfallopfer ausfindig machen. 25 der Angaben konnten verifiziert werden, 2 erwiesen sich als falsch.
Quelle: Stevenson
Tibet (tibetisch: Bod yul). Der für die Reinkarnationslehre bedeutende Buddhismus soll in Tibet durch die (aus China und Nepal stammenden) Gemahlinnen des Königs Srong btsan sGam po im 7. Jahrhundert eingeführt worden sein. Unter dem Einfluß des Inders Padmasambhava wurde der Mahâyâna-Buddhismus 779 von König Khri srong lDe btsan zur Staatsreligion erklärt. Die Verfolgung durch König Glang dar ma (9. Jahrhundert) führte fast zu deren Auslöschung und ging dem Zerfall der politischen Einheit Tibets voraus. Erst im 11. Jahrhundert leitete der Missionar Atîsha eine Renaissance des Buddhismus ein, wobei eine Anzahl von Sekten und Schulen entstand, neben denen die ältere (auf Padmasambhava zurückgehende) rNying ma pa Richtung weiterwirkte. Zu den neuen Richtungen gehörten vorallem die bKa' gdams pa (die später in der dGe lugs pa aufging) und die bKa' brgyud pa, die sich später in die (noch heute in Bhutân verbreitete) 'Brug pa, die Karma pa und andere Sekten aufspaltete. Demgegenüber hatte die Sa skya pa vorallem politische Bedeutung. Die Lama-Nachfolge durch Reinkarnation begann in der Karma pa und etwa gleichzeitig in der 'Bri gung pa Sekte. Die 1409 von bTsong kha pa gegründete dGe lugs pa, die schließlich die politische Vorherrschaft in Tibet erlangte, übernahm dieses Prinzip schon früh. Ihr gehören auch der Dalai Lama und der Pan chen Lama an.
Time-lapping technique. Von dem Amerikaner Bryan Jameison begründete Methode zu Regression einer Versuchsperson in frühere Inkarnationen. Sie beruht auf bestimmten Konzentrationstechniken mit Atemunterstützung. Das heutige Wachbewußtsein bleibt während der als Gegenwart erlebten Rückführung erhalten. Vorläufer war eine einfache Form, die Jameison Mitte der 1960er Jahre durch Anne Spalding an sich selbst erlebt hatte. In Europa wird die Time-lapping Technique vor allem von dem in der Jan Erik Sigdell* praktiziert.
* Wie mir Sigdell, ein promovierter Medizintechniker, 2003 per E-Mail mitteilte, ist er aus Schweden gebürtig, lebte 30 Jahre in der Schweiz und derzeit in Slowenien.
Timothy, Fall. Ein Mann (Jack) sprach in Hypnose durch Glenn Willistone von einem Vorleben als ein Mönch (Bruder Timothy) im 15. Jahrhundert. Als dieser vertrat er die Auffassung, das Erlebnis, das Saulus zu Paulus machte, war die plötzliche Erinnerung daran, Jesus in früheren Leben gekannt zu haben.
Quelle: Williston
Tin Aung Myo, Fall. Die Burmesin Tin Aung Myo wurde am 26.12.1953 in Nathul geboren. Während der Schwangerschaft hatte ihre Mutter (Aye Tin) einen Ankündigungstraum bezüglich eines japanischen Armee-Kochs, den sie im Krieg gekannt hatte. Tin Aung (den zusätzlichen Namen Myo gab sie sich erst später um männlicher zu wirken) war etwa vier Jahre alt, als sie begann, von einem Vorleben als ein in Nathul stationierter japanischer Soldat zu erzählen, der dort beim Kochen von einem Flugzeug aus erschossen wurde. Tin Aung Myo hatte als Kind panische Angst vor Flugzeugen. Verschiedene ihrer Verhaltensweisen (im Hinblick auf Essen, Wetter etc.) waren weit mehr für Japaner als für Burmesen typisch. Auch das Erlernen ihrer burmesischen Muttersprache fiel ihr schwer. Oft (insbesondere an trüben Tagen) äußerte sie Heimweh nach Japan. Sie war Linkshänderin, was sie auch von ihrer Vorinkarnation behauptete. Am ausgeprägtesten (und anhaltendsten) war ihre Identifikation mit dem männlichen Geschlecht (beispielsweise wurde sie mit elf Jahren von ihrer Schule gewiesen, weil sie sich weigerte, Mädchenkleider zu tragen). Die Untersuchung des Falls durch Ian Stevenson und Win Maung begann 1972.
Quellen: Fisher, Stevenson
Tin Tin Myint, Fall. Die Burmesin Tin Tin Myint wurde am 6.6.1960 in Pyinmana als Tochter von Hla Pe und seiner Frau Thoung geboren. Im 4. Lebensjahr begann sie Erinnerungen an ein Vorleben als Htwe (geboren 1916 in Meiktila) zu äußern, eine um 1959 in Pyinmana verstorbene Schwester ihrer Mutter uns seit 1938 die erste Frau ihres Vaters. Thong hatte nach Htwes Tod und nach ihrer Heirat mit Hla Pa je einen Ankündigungstraum. Auch Tin Tin Myints Schwestern hatten präinkarnative Erinnerungen (eine als deren Großmutter mütterlicherseits, Shwe Naing, die andere als ein der Familie bekannter Inder). Ian Stevenson, dem der Fall seit 1972 bekannt war, begann dessen Untersuchung zusammen mit Win Maung erst 1978.
Quelle: Stevenson
Tin Win, Fall.
Quelle: Stevenson
Tina, Fall. Um 1940 wurde eine Brasilianerin dieses Namens in Araraquara geboren. Sie hatte eine starke Beziehung zu Frankreich (und eine deutliche Abneigung gegen alles Deutsche). Ihrer (auch im Erwachsenenalter noch vorhandenen) Erinnerung zufolge hatte sie ein Vorleben als Alex(andra) Amadado Barralouf in Vichy, die von einem Soldaten erschossen wurde. Auch wies sie Birthmarks auf, die der Verwundung bei einem Schuß durch das Herz entsprechen.
Quellen: Holroyd, Playfair
Tinn Sein, Fall eines Burmesen, der sich an Poltergeist-Aktivitäten im Zwischenzustand erinnerte (er warf einen Stein nach seinem späteren Vater).
Quelle: Stevenson
Tino Fringo, Fall (Mullers Pseudonym). Ein Basilianer entwickelte im Alter eine unerklärliche Aggressivität gegen seine Familie. Nach spiritistischen Informationen resutierte das aus Erinnerungen an ein Vorleben in Spanien, die in den durch Alter geschwächten Patienten einsickerten: Seine Frau (damals seine viel jüngere zweite Frau) hatte ihn verlassen und sich seinem (damaligen und jetzigen) Sohn zugewandt. Daraufhin hatte er ihn im Streit getötet und später Selbstmord begangen.
Quelle: Muller
Tiqqune Zohar. Ein anonymes qabba·listisches Werk, das u. a. verschiedene Reinkarnationsketten beinhaltet (z. B. Abel > Moses oder Kain > Jethro).
Tlingit.* Die nördlichste und bedeutendste Gruppe der Nordwest-Küsten-Indianer an der Südost-Küste Alaskas und der Nordwest-Küste von British Columbia. Die alte, vorchristliche Religion der Tlingit wirkt bis in die Gegenwart nach. In ihr spielte der Glaube an die Reinkarnation (die als auf die Angehörigen beschränkt verstanden wurde) eine wichtige Rolle. Auf Birthmarks wurde zum Zweck der Identifizierung sehr geachtet und Karma-ähnliche Vorstellungen waren sehr verbreitet. Auch die Möglichkeit der → Transkarnation wurde bejaht, wobei eine Beeinflussung durch den Buddhismus nicht ausgeschlossen werden kann.
* Die Aussprache des konsonantischen Anlauts tl, in Lautschrift [x], entspricht dem ch im deutschen Wort Nacht.
Toby, Fall. Unter Hypnose durch Peter Thienel erlebte ein Reporter der Bild-Zeitung ein Vorleben unter diesem Namen in einem heißen, tockenen Land.
Quelle: Thienel
rTogs ldan Rin po che, der inkarnierte Abt des Klosters Bla ma Yu ru (auch sYung drung Thor pa Gling dGon pa genannt) in La dwags (Ladâkh). Er gilt als jeweilige Reinkarnation von sKyab rTogs ldan (16. Jahrhundert).
Tolentino, Guillermo E. Phillipinischer Bildhauer und Spiritist, der 1930 durch ein Medium von einem Vorleben als Bildhauer in Italien erfuhr, was zu seiner starken Bindung an Italien paßte.
Quelle: Muller
Tolstoi, Leo. Deutsche Namensform von Lew Nikolaewich Tolstoj (1828-1910), russischer Schriftsteller. Von der Beschäftigung des Grafen Tolstoi mit der Reinkarnation zeugt eine Tagebucheintragung.*
* Tagebucheintragung vom 13.11.1896: Wie gut wäre es, wenn man die Erlebnisse eines Menschen schildern könnte, der sich in seinem früheren Leben selbst getötet hat. Er stößt stets auf dieselben Anforderungen, die ihm früher entgegenstanden, und so gelangt er zum Bewußtsein, er müsse dieser Anforderungen erfüllen. (Übersetzer nicht bekannt, zitiert nach Bock.)
Tong In Songcham, Fall.
Quelle: Stevenson
Toni Wendtberger, Fall. Im Sommer 1976 hatte Toni (vermutlich = Antonia) Wendtberger bei ihrem ersten Aufenthalt im Baahnhof Zell im Wiesenthal (im Schwarzwald) spontane Erinnerungen an die seit Jahrzehnten eingestellte Lokalbahn nach Todtnau und berichtete davon in allemannischem Dialekt. Unter Hypnose erzählte sie später von ihrem Vorleben als Fridolin, der 1897 als Kind das Haus seiner Eltern anzündete und 1914 im Alter von 22 Jahren an der Westfront fiel.
Quelle: Allgeier
Toran Singh, Fall eines in Agra geborenen Inders mit unklarem Geburtsdatum (11. Dezember 1982?, Dezember 1983?). Der meist Titu genannte Junge lebte mit seiner Familie in Bad bei Agra. Er äußerte Erinnerungen an ein Vorleben als ein reicher Schmuggler, der in Agra ein Radiogeschäft namens Suresh Radio* besaß und in seinem Auto erschossen wurde. Im April 1987 überprüfte ein Freund seines ältesten Bruders diese Angaben und fand das Geschäft, dessen Besitzer Suresh Verme** am 28. August 1982 im Alter von etwa 30 Jahren*** in der angegebenen Weise ermordet worden war. Noch im selben Monat wurde Titu von Verwandten Sureshs besucht (er erkannte u. a. dessen Witwe Uma Verme) und nach Agra mitgenommen, wo er ein testweise aufgesuchtes anderes Radiogeschäft zurückwies. Im richtigen bemerkte er eine früher nicht vorhandene Vitrine. Beide Inkarnationen gehörten derselben Kaste an und waren äußerst aktive, unerschrockene, aggressive und aufbrausende Personen. Toran Singh hatte zwei Birthmarks am Schädel, die (laut Totenbericht) den Einschuß- und Austrittswunden des Ermordeten entsprachen. Der Fall wurde 1988 und 1989 von Antonia Mills untersucht.****
Quellen: Holbe, Mills, Ein
* Aufschrift auf dem Geschäft (laut Ein): Suresh Radios
** bei Holbe und Ein: Verma statt Verme
*** nach Holbe im August 1983 im Alter von 35 Jahren und einer Zwischenzeit von 4 Monaten
**** Holbe erwähnt eine Untersuchung durch N. K. Chadha.
Transkarnation. Eine erstmals an dieser Stelle publizierte Wortschöpfung des Verfassers als Kontrastbegriff zur Reinkarnation. Während diese die Seelenwanderung im hinduistischen Sinn bezeichnet, soll unter Transkarnation eine bloße psychische Kausalbeziehung (etwa im Sinne des Buddhismus) verstanden werden, bei der die persönliche Individualität nicht erhalten bleibt oder jedenfalls nicht mit jener der nächsten Inkarnation identisch ist. (Ein bekanntes Symbol dafür ist eine abbrennende Kerze, mit der eine neue entzündet wird.)
Etymologie: lat. trans (hinüber) und in-carnatio (Ein-fleischung) aus lat. caro, altlateinisch carnis (Fleisch).
Transmigration. Synonym für Reinkarnation insbesondere im Englischen und Französischen.
Etymologie: lat. trans (hinüber) und migrare (wandern) zu idg. *meigu- (wechseln, eine Ortsveränderung vornehmen).
Trichant, Fall. Die Französin Trichant (so ihr Familienname) wurde 1907 von Albert de Rochas hypnotisiert, wobei sie berichtete, sie wäre einmal als etwa 20jährige Araberin* von Räubern erdolcht worden. Ihre Skepsis bezüglich dieser Äußerung verringerte sich, nachdem ihre Mutter ihr erzählte, sie hätte als Kind oft über das Gefühl eines Messerstichs geklagt.
Quellen: Ravignant, Rochas, Schmidt
* nach Ravignant ein Araber
Trobriander. Die melanesischen Bewohner der Trobriand-Inseln (östlich
von Neuguinea), die vorallem durch die anthropologischen Forschungen von Bronislaw
Malinowski (1884-1942) bekannt wurden. Dieser beschrieb auch ihren Glauben an
die Reinkarnation.
Trung pa sPrul sku. Trung ma se, ein Schüler des 5. Karma pa (De bzhin gShegs pa, 1383-1415), der die Trung pa Tradition begründete, kündigte an, selbst nicht mehr zu reinkarnieren. Erst sein Schüler Trung pa Kun dga' rGyal mtshan (der auch als Wiedergeburt von Mi la Ras pa und Dombhipa betrachtet wurde) gilt als Anfangsinkarnation der Trung pa Kette, deren Mitglieder Äbte der Zur mang Klöster waren. Seine 4. Wiedergeburt hieß Trung pa Kun dga' rNam rgyal, die 7. lebte im Jahre 1643). Auf die 10. (starb 1938 im Alter von mehr als 50 Jahren) folgte Chos gyam Trung pa (anderer Name: Karma Ngag dbangs Chos kyi rGyal mtsho Kun dga' Zangs po, 1939-1987). Er gründete nach seiner Flucht aus Tibet in Amerika das Karma Dzong Meditation Center.
Túan Mac Cairill. Ein sagenhafter irischer Krieger des 6. Jahrhunderts, der in seinem vorigen Leben 320 Jahre alt wurde. Davon lebte er 100 als Mensch, dann verwandelte er sich in verschiedene Tiergestalten (Hirsch, Wildschwein, Geier) bis er schließlich als Fisch gefangen und gegessen wurde.
Tulku (grobe Transkription) → sPrul sku.
Tulsîdâs (1543-1623), indischer Dichter, der behauptete, sich an eine Vorinkarnation zu erinnern.
Quelle: Stevenson
Turner, Tina. Pseudonym der amerikanischen Schlagersängerin Annie Mae Braddock (1938/39-), die sich für eine Wiedergeburt der ägyptischen Königin Hatschepsut (18. Dynastie, um 1500 v. Chr.) hält. Turner gehört der japanisch-buddhistischen Nichiren-sho-shu Sekte an.
Quellen: Igramhan